Nicaragua (14/20) Backpacking mit meinem Sohn – Wilde Natur im Indio Maiz Nationalpark: Pfeilgiftfrösche, Bullet Ants und ein Kampf zwischen einer Raubkatze und Brüllaffen.
Gegen sieben Uhr früh brechen wir auf zu unserer Dschungelwanderung im Indio Maiz Nationalpark. Außer unserem Boot ist niemand auf dem Fluss unterwegs. Es ist angenehm warm, ganz im Gegensatz zu morgendlichen Bootstouren, die ich in Myanmar oder Rumänien erlebt habe, wo es um diese Tageszeit eiskalt war. Der Rio San Juan teilt an dieser Stelle die beiden Länder Nicaragua und Costa Rica. Auf den Bildern unten seht ihr einen Tukan, einen Affen mit Baby und grüne Leguane: die leben auf der Flussseite von Costa Rica.
Ich bin sehr glücklich darüber, dass es den Indio Maiz Nationalpark gibt, denn sonst würde es in dieser Gegend wohl kaum noch einen intakten Dschungel geben. Die Menschen hier sind nicht besonders reich und leben von dem, was die Gegend zu bieten hat. Viele züchten Rinder und die brauchen Platz zum grasen. Es macht mich sehr traurig zu sehen, wie viel Dschungel schon abgeholzt wurde und doch kann man es den Menschen hier nicht verübeln, denn sie leben in einfachen Holzhütten und versuchen auch nur, ein wenig vom Kuchen ab zu bekommen. Ich denke es ist unserer Pflicht als die etwas gebildeteren oder weitsichtigeren Menschen, die sich solche Reisen leisten können, umzudenken. Ich überlege wieder Vegetarier zu werden und vor allem insgesamt weniger zu konsumieren. Achtsamer zu sein, dass die Produkte, die ich kaufe weniger der Umwelt schaden und die Bauern und Farmer, die die Produkte anbauen, fair bezahlt werden. Ehrlich gesagt, habe ich sehr lange darauf nicht so viel Wert gelegt, weil ich selbst nicht so viel verdient habe. Aber ich merke die Veränderung, die in mir passiert, die Dringlichkeit etwas zu tun. Wenn jeder nur ein klein wenig achtsamer sein würde, dann wird sich schon eine Menge zum positiven verändern.
So ein Dschungel, wie wir ihn heute erleben werden ist ein riesiger Schatz, den es zu bewahren gilt. Ich bin auch während ich das hier schreibe, in Berlin an meinem Schreibtisch immer noch ganz fasziniert von dieser Perfektion, Schönheit und auch Gefährlichkeit dieses herrlichen Waldes. Wie alles miteinander harmoniert, sich ergänzt, miteinander kommuniziert. In der wilden Natur fehlt mir nichts. Da brauche ich keinen technischen Fortschritt um glücklich zu sein, keinen Fernseher, keine Computerspiele, keine Unterhaltung. Stundenlang kann ich beobachten und staunen und wie ein kleines Kind die Welt entdecken. Dazu muss ich auch nicht nach Nicaragua fahren, die Natur in Deutschland hat auch unglaublich viel zu bieten. Wenn man es schafft, die Natur so zu betrachten, dann muss man kaum noch etwas kaufen, dann ist alles da um glücklich zu sein.
Langsam gleitet unser Boot am Ufer zu Costa Rica vorbei. Es ist unglaublich, wie viele Tiere wir in so kurzer Zeit, vielleicht 30 Minuten zu Gesicht bekommen. Die Affenmutter mit ihrem Kleinen war schon extrem süß und ganz besonders hat mich der bunte Tukan gefreut. er war viel größer, als die Kleinen, die ich in Mexiko gesehen hatte. Die Leguane waren riesig, weit über einen Meter lang.
Giftige Frösche – so winzig und niedlich
Es gibt etwa 170 verschiedenen Pfeilgiftfrösche, wir haben im Indio Maiz Nationalpark zwei verschiedene gesehen. Die Indianer nehmen den Frösche mit Blättern auf und tauchen ihre Pfeile in deren Sekret. Das tödliche Batrachotoxin lähmt bei Menschen die Muskeln und die Atmung. Allerdings ist nicht jeder Frosch gleich giftig oder tödlich. Aber uns wurde klar das Anfassen verboten.
Die ersten Frösche fanden wir direkt hinter dem Eingangsschild. Hier mussten wir unsere Namen notieren und man sah einige Männer mit Gewehren, Das Gebiet wurde streng bewacht, ich denke dass die Ranger es immer wieder mit Wilderern zu tun haben. Klar, die Leute besitzen hier nicht viel und versuchen an Fleisch oder Pflanzen aus dem Dschungel zu kommen.
Blutig und erbarmungslos war der Kampf zwischen einer Raubkatze und zwei Brüllaffen:
Ein beeindruckendes, unvergessliches Erlebnis war für uns der Kampf zwischen einer großen schwarzen Raubkatze, deren Namen ich leider vergessen habe, und zwei Brüllaffen. Durch ein irres Geschrei in den Bäumen wurden wir darauf aufmerksam, auch unser Führer war ganz aus dem Häuschen. So etwas sieht man nur selten. Ein Jaguar war es übrigens nicht, dazu war die Katze zu klein. Aber Jaguar Spuren haben wir später gesehen.
Als sich die Aufregung gelegt hatte, wurde mir ein wenig mulmig zumute. Woher wusste die Katze, dass wir nicht zum Fressen waren? Übrigens hatte ich mich nach dem Kampf gefreut, so viele Photos von dem einen Brüllaffen machen zu können, der ganz zahm über unseren Köpfen hing. Später am Laptop konnte ich sehen, warum der nicht weggeklettert war. Eine riesige Wunde klaffte an seinem Hals. Ich denke er wird es nicht geschafft haben. Diese Bilder möchte ich Euch nicht zeigen, aber auf dem dritten Bild ist es ein winziges bisschen zu sehen, dass es dem Affen gar nicht mehr so gut geht.
Bulletants – der Schmerz dieser Ameise hält 24 Stunden an!
Es gibt schon krasse Tiere in diesem Dschungel. Schon beim fotografieren dieser Ameisen hatte ich Respekt und bemühte mich, nicht zu nahe an die Blätter zu kommen. Der Schmerz soll dem einer Einschusswunde gleich kommen, darum Gewehrkugelameise. In einigen Teilen Südamerikas gibt es ein Männlichkeitsritual für Jungen. Dort müssen sie ihre Hand in einen Handschuh, bestückt mit 100 dieser Ameisen stecken und sich beißen lassen. – Der deutsche Wald ist auch schön, oder?
Ich möchte dazu sagen, dass ich den Dschungel sehr mag. Auch mag ich seine giftigen Bewohner. ich bin mir sicher, dass ich, müsste ich im Dschungel leben, er mir wohlgesonnen wäre. Aber die Erlebnisse und das Lernen über die Tiere, die hier oder auch im asiatischen Regenwald (Sinharaja Rainforest in Sri Lanka, Dschungelsupermarkt auf Borneo) leben, flößen mir den nötigen Respekt ein, machen mich aber nicht ängstlich.
Endlich ein Faultier!
Das Gehen im Schlamm des durch die Regenzeit aufgeweichten Bodens erfordert viel Aufmerksamkeit und ist in den etwas zu großen Gummistiefeln mit Loch!!! auch nicht gerade angenehm. Dennoch wäre ich gerne viel länger hier geblieben oder hätte mehr Zeit gehabt. Zeit, um sich mal in aller Ruhe hinzusetzen und zu lauschen. Eins zu werden mit diesem unglaublich lebendigen Wald. Die Tiere näher zu erleben. Dadurch dass wir mit mehreren Leuten auf einem Weg durch den Dschungel stapften und wir auch redeten, bin ich mir sicher, das wir viele Tiere in die Flucht trieben.
Aber am Ende erfüllte sich mein Wunsch, wir bekamen ein Faultier zu sehen! Und das war gar nicht faul, sondern hangelte recht geschmeidig durch die Baumwipfel. Ein eindrucksvolles, sehr sympathisches Tier.
Nach der Wanderung können wir in einem kleinen Arm des Rio San Juan baden. Und dann geht es mit dem Boot zurück nach El Castillo, wo wir in einem kleinen Restaurant essen werden und uns das Castle ansehen werden.
Und so geht es weiter: die einzelnen Etappen unserer Nicaraguareise:
Nicaragua (6/20) Backpacking mit meinem Sohn – Blick in den aktiven Vulkan Massaya!
Das darf in meinem Reisegepäck nicht mehr fehlen:
Es ist ganz weich und anschmiegsam. Wenn man die Luft raus lässt ist das Päckchen ganz winzig und verschwindet förmlich in der Handtasche. Ich würde nie wieder eine andere Nackenrolle haben wollen und habe damit auch auf langen Flügen sehr gut geschlafen.
Ich liebe mein Taschenmesser, weil es so leicht und ganz scharf ist. Man kann damit ohne Probleme einen Fisch ausnehmen oder eben ganz leicht Obst schälen. Es fühlt sich einfach gut in der Hand an und ist schon lange mein treuer Begleiter.
Cocoon Anti-Mücken Baumwollschlafsack
Einfach nur ein ganz leichtes Baumwolltuch, aber Insektensicher durch den Wirkstoff aus der Chrysantheme . Wir schlafen meist in ganz einfachen Unterkünften, da weiß man nie was sich so alles in der Matratze tummelt. Uns sollte mal kein Moskitonetz vorhanden sein, oder man Abends auf der Terrasse sitzen, so kann man diesen Schlafsack ganz wunderbar als Mückenschutz verwenden. Unverzichtbar, so finde ich, in Malaria und Denguefiebergebieten.
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