Das Erwachen in PaLungan war etwas ganz Besonderes. Gegen 6.00 Uhr bin ich von Trommeln geweckt worden, worauf die Hunde der Nachbarschaft anfingen zu jaulen und heulen. Kurz darauf läuteten die Glocken der kleinen Kirche und wieder stimmten die Hunde mit ihrem Geheul ein. Dann drang aus der Kirche ein herrlicher Gitarrenklang und ein feiner mehrstimmiger Gesang zu mir herüber. Ich fühlte mich wie im Paradies, das war einfach so schön, einfach göttlich, ich war wahnsinnig berührt durch die Trommeln, Hunde, Glocken und der Gitarre mit dem zarten Gesang.
Der erste Blick morgens aus meinem Fenster.
Mein Sohn schläft noch.
Ich mache mir einen Kaffee und setze mich mit der Vision von Celestine auf den Balkon.
Allerdings komme ich nicht wirklich zum lesen, denn das Dorf erwacht und es gibt so viel zu sehen.
Ich habe das Gefühl mitten drin zu sein in all den Eindrücken hier. Ich nehme intensiver wahr, fühle dieses Land, diesen Ort, das Leben an sich. Ich denke, das ist, was Reisen so wichtig macht. Daheim gucken wir oft durch eine Brille, unsere Wahrnehmung ist gefiltert, bewertet schon für uns, steckt in Schubladen. Und hier ist alles neu und intensiv, riecht anders, ist nicht zu bewerten, muss ja auch nicht. Ich liebe es und staune fast demütig, bin dankbar für jeden Augenblick.
Hier mal ein Wasserbüffel beim Arbeiten
und seine Mädels sollen bitte außerhalb vom Dorf fressen und werden verjagt,
was sie mit ihrem herrlich dümmlich, verständnislosen Blick kommentieren.
Der Morgennebel löst sich so ganz langsam auf,
währen die Menschen hier zu
ihrem Tagewerk aufbrechen.
Er hat ein Gewehr zum jagen und den traditionellen Parang dabei. Und einen Jagdhund, der nicht laufen wollte ;).
Unser direkter Nachbar kümmert sich
um die ganze Hundebande, die so herrlich gejault hat am morgen.
Schon als Kind hat es mich begeistert, zu erfahren, was man alles Essen kann ausderNatur. Auch in Brandenburg bin ich manchmal unterwegs zum Kräuter sammeln oder bereite einen Salat aus jungen Birkenblättern oder mit Gänseblümchen zu. Und nun unternahmen mein Sohn und ich hier in Borneo eine Dschungelsupermarkt–Wanderung mit Nabun, nach der für mich klar war, sollte ich mich jemals im Dschungel verlaufen, ich wüsste, wie ich überleben könnte. Es war unglaublich, was man alles essen konnte. Am besten seht ihr das anhand der Bilder!
Wir brechen nach dem Frühstück mit Nabun auf zu unserer Dschungelwanderung.
Der Plan ist, jede Menge „Gemüse“ für das Abendessen zu sammeln.
Hier wachsen Sagopalmen,
ihre Wurzeln speichern so viel Wasser, so dass man es notfalls aus ihnen trinken kann.
Diese Blätter kann man kochen und essen.
Diese Blätter hier sind gut bei Knieproblemen.
Ein kleiner Weg führt entlang des Flusses.
Plötzlich bleibt Nabun stehen,
er hat wilde Erdbeeren entdeckt.
Die wir dann auch probieren, allerdings fehlt der typische Erdbeergeschmack.
Und auch, falls ihr in einer anderen Unterkunft in Pa Lungan unterkommt, so geht doch zu Nabun von der BatuRitungLodge und fragt ihn, ob er mit Euch in den Dschungelsupermarkt gehen kann.
Immer wieder sehen wir hohen Bambus.
Mal wieder bleibt Nabun am Wegesrand stehen. Auch er trägt seinen Parang.
Blick auf ein Reisfeld im Dschungel.
Wir haben viel mehr Pflanzen entdeckt, als ich Euch hier auf den Bildern zeige. Nicht zu allen konnte ich mir behalten, ob sie auch eine heilende Wirkung haben oder einfach nur wie unser Spinat gegessen werden, wie z.B. der Flussfarn, den wir später schneiden.
Besonders roh sehr schmackhaft, besonders der weiße Teil.
Auch das kann man essen.
Wir sind erstaunt, dass man so viele Pflanzen essen kann.
Nabun verpackt die geschnittenen Kräuter sorgfältig.
Eine Art von Ingwer, der in der asiatischen Küche häufig verwendet wird.
Ein glücklicher Lasse.
Richtig viel nimmt Nabun mit von dem Flussfarn und abends, als seine Frau es gekocht hat, kann ich gar nicht genug davon bekommen.So zart und so lecker!!! Nabuns Hund ist auch wieder dabei. Er vertreibt durch sein Herumgetolle auf jeden Fall sämtliche Schlangen.
Eine kleine Pause am Fluss,
um Flussfarn zu schneiden.
Wilder Koriander, ind Guatemala sah der genauso aus.
Lasse und Nabuns Hund sind mittlerweile gute Freunde geworden.
Sauer und erfrischend, die Frucht ist ein wenig wie die Drachenfrucht, weiß mit schwarzen Punkten.
Der Bambus ist hier so herrlich hoch.
Hier ist es plötzlich sehr feucht und moderig, viele Blutegel lauern auf dem Weg.
Nabun hackt eine große Bambussprosse ab.
Herrlicher Bambus!
Dann wird die Sprosse geschält
und das weiße Innere kann man essen.
Sehr sauere Früchte.
Nabun hat eine wirklich große Bambussprosse entdeckt. Die wird für viele Essen reichen.
Ja, Blutegel gab es hier so einige, aber gefährlich sind sie nicht und durch unsere langen Hosen kamen sie auch nicht durch.
Wieder am Fluss entlang machen wir uns auf den Heimweg.
Hier der Weg zu der Unterkunft eines deutschen Einsiedlers. Leider war er zur Zeit nicht hier.
Eine wilde Jackfruit.
Ich habe die ganze Zeit irgendwelche Blätter gemümmelt. Was für eine erkenntnisreiche Führung.
In der Batu Ritung Lodge gibt es viele interessante Bücher über die Gegend.
Nach einer Mittagspause angeln wir, mit Nabun und selbst gebauten Angeln, jede Menge kleiner Fische mit einer sehr stacheligen Rückenflosse aus dem Teich. Ich habe sogar das Glück, einen kleinen Wels an Land zu ziehen. Supong, unsere Gastmutter wird sie abends frittieren und kochen, beide Arten waren unheimlich lecker, vor allem mit dem Bambus und dem Flussfarngemüse.
Nabun zeigt uns mit den selbstgebauten Angeln zu angeln.
jede Menge Fische zu angeln.
So sahen die kleinen Punker aus.
Die Hühner, die wir in Pa Lungan herumlaufen sahen, waren allerdings nur zum Eier legen da. Laut Supong waren sie zu zäh zum essen, vielleicht auch durch das viele umherlaufen.
Petri heil! Stolz darf Lasse sein!
Die Hof-Hühner!
Ananas wächst auch im Garten.
Die Hühner sind sicher glücklich.
Ein glitzernder Brummer.
Hundebesuch,
unser Hund.
Schon wieder erschafft die Sonne mit den dunklen Wolken eine unglaubliche Stimmung.
Die Ruhe vor dem Sturm wird für ein weiteres Sepak Takraw Spiel genutzt.
Im Essensraum der Batu Ritung Lodge hingen viele Bilder von der Gegend und den Bewohnern.
Nach diesem ereignisreichen Tag hatten wir Beide echt Hunger und Supong wurde und wurde nicht fertig in der Küche. Hungrig lungerten wir um das Haus herum, aber dann, endlich war es so weit. Ein Festessen! Heute war auch der englische Forscher dabei und endlich gab es mal ein wenig Gelegenheit zu plaudern. Einer der besten Tage auf Borneo geht zu Ende!
Ich hatte so unglaublichen Hunger
und auch Lasse war einfach nur ausgehungert.
Hier unser englischer Archäologe, der in kleinen Steinchen alte Werkzeugreste erkennen konnte.
Bambussprossen, unser geangelter Fisch, Flussfarn und auch ein wenig Hähnchen.
Supong hat ein Festessen gezaubert.
Besonders der gekochte Fisch war lecker!
Warst Du schon mal auf Borneo? Hast Du Lust Deine Erlebnisse zu teilen? Hast Du Fragen? Ich freue mich riesig auf deinen Kommentar, ganz unten auf der Seite. – Damit Du keinen neuen Bericht verpasst, abonniere meinen Newsletter!
Schreibe einen Kommentar