Nicaragua (12/20) Backpacking mit meinem Sohn – Die Sabalos Lodge: ein wildes Paradies am Rio San Juan.
Willkommen im Paradies!
Unser Stelzenhaus am Fluss mit einer fehlenden Wand im Wohnzimmer, so dass wir direkt über dem Fluss saßen und sozusagen hautnah im Dschungel von Nicaragua sein konnten, hatte ich in Deutschland bei Expedia gebucht und auch im Voraus bezahlt, was den Preis ein wenig senkte. Hier hätte ich ewig bleiben können. Einziges Manko war, dass es keinen Strom in der Hütte gab und ich für meinen Morgenkaffee die Steckdosen (für meinen Tauchsieder) im Restaurant benutzen musste. In diesem Bericht wird es nicht viel Text geben, dafür um so mehr Photos. Drei Nächte sind wir hier geblieben und haben an einem Abend die Kaimantour gemacht. Am zweiten Tag ging es mit den Franzosen und dem Amerikaner aus Montana zum Indio Maiz Nationalpark.
Sabalos ist übrigens das Wort für den großen Raubfisch Tarpun, den man hier gut angeln kann. Er ist bei den Sportfischern beliebt, weil er ein Kämpfer ist. Allerdings finde ich Sportfischen traurig. Ich angle selbst sehr gerne, aber dann esse ich meinen gefangenen Fisch auch.
Der erste Morgen war besonders spannend, denn wir waren am Abend zuvor bei Dunkelheit mit dem Chickenbus und dann einer rasanten Bootstour hier angekommen und hatten nichts mehr gesehen. Nun ging die Sonne langsam auf, gefolgt von dem ein wenig gruseligen Gebrüll der Brüllaffen und dem Sound der vielen Urwaldvögel. Es ist immer wieder ein Erlebnis, was die Natur alles zu bieten hat. Nur ein paar Monate zuvor hatte ich Brüllaffen in Tikal (Guatemala) erlebt, wo sie versucht hatten, mich anzupinkeln.
Heute an unserem ersten Morgen war der Himmel sehr Wolkenverhangen und ich hoffte, dass es in den nächsten drei Tagen nicht all zu viel regnen würde. Aber egal, Regen gehört zum Dschungel und zu Nicaragua in der Regenzeit einfach dazu. Es war trotzdem sehr warm und schwül.
Immer wieder zog eine Fledermaus Familie ihre Kreise in unserer Hütte und lies sich an unserer Decke nieder. Bis zu zehn Tierchen hingen so kopfüber und sahen auf uns herunter.
Unseren ersten Tag verbringen wir nur in der Sabalos Lodge und lassen die Seele baumeln. Wirklich der perfekte Ort, um seine Gedanken ziehen zu lassen. Immer wieder beginne ich zu meditieren. Ich stelle fest, dass Flüsse sich besonders gut für eine Meditation eignen. Man kann sich vorstellen, wie die Gedanken mit dem fließenden Wasser davon ziehen.
Übrigens auf der anderen Flusseite liegt Costa Rica. Am Nationalpark Indio Maiz bildet der Rio San Juan die Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica.
Der wilde Garten der Sabalos Lodge
Direkt hinter der Lodge gibt es einen wilden Garten. Eigentlich eher ein Teil des Dschungels. Wenn man Glück hat kann man hier sogar ein Faultier sehen. Das haben wir leider erst bei der Dschungeltour im Indio Maiz gesehen, dafür aber unendlich viele Schmetterlinge und Vögel.
Ein Spaziergang nach Boca de Sabalos
Etwa eine Stunde ist man unterwegs in die kleine Stadt. Ich hatte den Lodgehund als Begleiter dabei, so konnte ich mich nicht verlaufen. Der Weg führte über einige Weiden und durch Zäune hindurch, die man öffnen konnte. Viele Vögel gab es zu sehen, einige Rinder und Pferde. Der Weg war sehr schlammig, eigentlich hätte ich Gummistiefel gebraucht, aber ich war eitel und hatte meine Doc´s an. So musste ich immer wieder den Schlammpfützen ausweichen. Boca de Sabalos hat mir nicht wirklich gefallen. Die Cowboy-Macho-Mentalität der Männer war mir fremd. Na und ich Ihnen sicher auch, wie ich da mit Kamera und blonden Haaren durch ihr Dorf lief. Einige waren betrunken, von denen hielt ich mich besser ganz fern. Ich empfand Boca de Sabalos als ganz schön düster. Mit dem fotografieren hielt ich mich sehr zurück, ich wollte niemanden verärgern. Allerdings hatte ich mit ein paar Frauen eine herzliche Begegnung, wo ich etwas selbstgemachten Reis mit Fleisch und Gemüse kaufte und ihn mit in die Lodge nahm, als Mittagessen für Lasse und mich. Auch gab es einen gut sortierten Supermarkt, allerdings nicht besonders günstig. Dazu muss man bedenken, das wir uns hier eigentlich mitten im Dschungel befinden. Boca de Sabalos ist nur per Boot oder über die unbefestigte Strasse zu erreichen, die es erst seit ein paar Jahren gibt. All die Waren, die es hier gibt, haben eine umständliche Reise hinter sich.
Abendstimmung
Abends lagen wir dann wieder in der Hängematte und ließen den Fluss auf uns wirken. Hier wird es früh dunkel, leider. Schon gegen sechs geht die Sonne unter. Aber das kenne ich von vielen Reisen, auch nach Asien. Ein paar Mücken gibt es hier auch, darum haben wir uns gut eingedeckt mit Mückenspray. Hier ist Malariagebiet, wobei die Einheimischen das viel gelassener sehen, als wir Ausländer und Denguefieber gibt es auch. Die Malariamücke ist eher in der Dämmerung und nachts unterwegs und die Denguefiebermücke eher tagsüber. Trotz Schutz hatten wir immer wieder Mückenstiche, sind aber beide nicht krank geworden. Und nirgends gibt es so viele Mücken wie in Sibirien, hier konnte man noch nicht mal atmen ohne welche zu verschlucken.
Der Sonnenuntergang – in solchen Momenten fehlt nichts!
Regenzeit
Hier regnet es mal wieder, was dem genießen dieses herrlichen Fleckchens Erde aber keinen Abbruch tut. Mir war schon auf der Mexikoreise aufgefallen, dass es unter all den jungen, amerikanischen Travellern gar nicht so leicht war, auch mal Reisende in meinem Alter zu treffen. Hier genoss ich sehr die Anwesenheit des Amerikaners, der Führungen und Angeltouren plante anzubieten und echt durch unzählige Reisen in diese Gegend ein riesiges Wissen über die Tiere und Pflanzen hier hatte. Auch Lasse überbrückte die Regenstunden an seinem Tablet nicht ganz alleine, sondern hatte Gesellschaft der französischen Jungs.
Die Grenze zu Costa Rica liegt direkt auf der anderen Seite des Rio San Juan. Costa Rica ist touristisch schon viel weiter erschlossen als Nicaragua, darum natürlich auch teurerer. Aber die Tiere sind die gleichen.Wir haben viele gesehen, vor allem bei unserer Wanderung durch den Indio Maiz Nationalpark.
Und so geht es weiter: die einzelnen Etappen unserer Nicaraguareise:
Nicaragua (6/20) Backpacking mit meinem Sohn – Blick in den aktiven Vulkan Massaya!
Das darf in meinem Reisegepäck nicht mehr fehlen:
Es ist ganz weich und anschmiegsam. Wenn man die Luft raus lässt ist das Päckchen ganz winzig und verschwindet förmlich in der Handtasche. Ich würde nie wieder eine andere Nackenrolle haben wollen und habe damit auch auf langen Flügen sehr gut geschlafen.
Ich liebe mein Taschenmesser, weil es so leicht und ganz scharf ist. Man kann damit ohne Probleme einen Fisch ausnehmen oder eben ganz leicht Obst schälen. Es fühlt sich einfach gut in der Hand an und ist schon lange mein treuer Begleiter.
Cocoon Anti-Mücken Baumwollschlafsack
Einfach nur ein ganz leichtes Baumwolltuch, aber Insektensicher durch den Wirkstoff aus der Chrysantheme . Wir schlafen meist in ganz einfachen Unterkünften, da weiß man nie was sich so alles in der Matratze tummelt. Uns sollte mal kein Moskitonetz vorhanden sein, oder man Abends auf der Terrasse sitzen, so kann man diesen Schlafsack ganz wunderbar als Mückenschutz verwenden. Unverzichtbar, so finde ich, in Malaria und Denguefiebergebieten.
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