Wildes Guatemala (3/15) – Tikal: Nasenbären (Coatis), eine Vogelspinne, Brüllaffen & das Erwachen des Dschungels inmitten eindrucksvoller Mayaruinen.

Um drei Uhr früh startete unser Ausflug nach Tikal in Flores. Noch sehr verschlafen saßen wir alle in dem kleinen Bus und versuchten noch einmal die Augen zu schließen für die etwa 90 Minütige Fahrt. (Der Ausflug kostete als Tour insgesamt 300Q, 150Q Eintritt+100Q extra Sonnenaufgangsticket+50Q Fahrt). Aber das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Es war ein magisches Erlebnis, den Dschungel erwachen zu sehen, von der höchsten Mayapyramide aus. Noch in absoluter Dunkelheit leitete uns unser Führer sicher durch den Wald, die halbe Anlage und über Würzeln, dann die Treppe hinauf und an der Pyramide entlang zu den Stufen, wo man sich hinsetzen konnte. Ich würde schätzen, dass fast 100 Leute mit uns dort oben waren, aber alle waren bemüht, nicht das kleinste Geräusch zu machen. Als sich das erste Rot am Himmel zeigte, setzte auch das etwas unheimliche Gebrüll der Brüllaffen ein. Auch die ersten Vögel meldeten sich, aber gar nicht mal so extrem laut. Und ganz langsam ging dann die Sonne über dem Dschungel und ein paar weiteren Pyramiden auf.
Unser Guide war klasse. Nach dem Sonnenaufgang führte er uns zu den ersten Ruinen, erzählte uns von den Opferritualen, die heute teilweise noch mit einem Hühnchen durchgeführt werden. Ins Tikal kann man auf vielen der Ruinen herumklettern und das macht wirklich Spaß, dabei hat man das Gefühl nicht nur in einem Museum zustehen, sondern kann selbst ein Entdecker sein. So bekam ich von der ersten Ruine auch den Einblick in ein Nest eines Kolibris. Leider hatte ich nicht die Zeit, mein Objektiv zu wechseln und mich auf die Lauer zu legen für einen guten Schnappschuss. Aber ich konnte den kleinen Flitzer beobachten, wie er mehrmals zu seinen Jungen flog, um sie zu füttern.
- Wilder Koriander
- Die Pyramide, von der ich den Sonnenaufgang gesehen habe.
- Kaum zu erkennen, aber dies ist das Kolibrinest.
Plötzlich fing es an, im Wald zu rascheln. Unser Guide spitzte die Ohren und lief recht schnell den Weg entlang. Und dann kamen sie auch schon munter den Berg herunter getollt, eine Nasenbärenfamilie, Coatis genannt. So süß und sehr zahm. Natürlich haben wir sie gefüttert, damit sie recht lange bei uns blieben.
Es ist schon erstaunlich, was es zwischen diesen uralten, mystischen Ruinen noch so alles zu sehen gab. Oben in den Bäumen tobten die Klammeraffen (Mono Araña) über unseren Köpfen und unser Guide schaffte es beim zweiten Versuch, eine Vogelspinne aus ihrer Höhle zu locken. Der Kaugummibaum war auch spannend. Aus den Früchten konnte man eine weiße Masse pressen, diese eine Weile mit den Finger rühren und dann entstand eine Art Kaugummi, den man auch wirklich in den Mund nehmen kann.
- Klammeraffe
- Mono Araña
- Es sieht so verwunschen aus, wie die alten Ruinen im Dschungel stehen.
- Vogelspinne, eigentlich Nachtaktiv.
- Vogelspinne.
- Eine Pyramide zum Besteigen.
- Kaugummi
- Klebriges Kaugummi der Maya.
- kleiner Papagei
Jetzt aber endlich mal ein paar Bilder von den Ruinen. Es hat wirklich Spaß gemacht, hier durch zu streifen. Es war auch noch sehr früh am Morgen, die Busladungen mit anderen Besuchern waren noch nicht eingetroffen. Das frühe Aufstehen hat sich total gelohnt.
Irgendwann setzte gleich hinter den Tempel ein irres Gebrüll einer Brüllaffenfamilie ein. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie sich nette Geschichten erzählen, das Gebrüll klingt echt ungeheuerlich wütend. Unser Guide hatte erzählt, dass die Affen versuchen einen voll zu pinkeln, wenn man unter ihnen steht. Und genau so war es dann auch, plötzlich plätscherte es auf den Blättern neben mir und ich habe mich bemüht immer so schräg unter ihnen zu stehen. Sie hatten auch ein Kleines dabei, dass kopfunter, nur mit dem Schwanz an einem Ast hing. Voll süß. Aber leider auf den Bildern schwer zu erkennen.
Von den Maya Ruinen, habe ich außerdem noch Tulum Coba noch gesehen. Beide liegen in Quintana Roo in Mexiko. Tulum hat seinen eigenen Charme, da es direkt am Meer liegt. Coba ist eher ein wenig langweilig, aber man kann in den Cenotes, die nur 6 km entfernt liegen herrlich baden und tauchen. Aber Tikal mit all den Tieren, diesem wirklich grünen Dschungel und auch von der Größe, ist schon etwas besonderes.
Meine Buchempfehlungen für Guatemala:
Reise Know-How Guatemala: Reiseführer für individuelles Entdecken
Lonely Planet Guatemala (Country Regional Guides)
Reise Know-How Landkarte Guatemala, Belize (1:500.000): world mapping project
Im Land des ewigen Frühlings: Guatemala-Roman
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Meine Mexiko/Guatemala/Belize-Reise begann in Mexiko:
Mexiko 2017 (3/6) – Bacalar: Eine Bootsfahrt über die wunderschöne klare Lagune der sieben Farben.
Dann über Belize:
nach Guatemala:
Guatemala 2017 (1/15) Flores im Lago Peten Itza: Cool Beans & San Telmo, bunte Kaffees zum Relaxen.
Guatemala 2017 (12/15) – Lanquin / Semuc Champey: Traumhafte Natur-Swimming Pools im Dschungel.
Guatemala 2017 (15/15) Livingston: Eine lebhafte Stadt an der Flussmündung zum karibischen Meer.
Von Guatemala über Belize:
Belize 2017 (2/3): Blue Creek – Besuch bei Judy und John, einer Mennoniten-Familie. „Hard work, strong ethics & deep roots“
Belize 2017 (3/3) – Corozal: Ein traumhaftes Meer, aber niemand ist drin!?!
Zurück nach Mexiko:
Mexiko 2017 (5/6) Coba: Ruinen, Cenotes (Höhlen mit Pools) & das Restaurant el Cocodrilo am See.
Mexiko 2017 (6/6): Playa del Carmen: 1h vom Flughafen Cancun entfernt – das mexikanische Mallorca.
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