Nicaragua (11/20) Backpacking mit meinem Sohn – Wir fliegen von Ometepe zum Rio San Juan & eine fette Lügengeschichte in San Carlos.
Gegen 11.00 Uhr sind wir am wirklich winzigen Flughafen von Ometepe. Hier fliegen zwei mal in der Woche kleine Flugzeuge zum Rio San Juan und auch zurück nach Managua. Leider hat unser Flugzeug drei Stunden Verspätung, wir vermuten, dass es nicht ausgebucht war und darum einfach ein Flug gestrichen wurde. – Aber der Flug hat sich gelohnt, es war wundervoll, Ometepe von oben zu sehen und auch den Nicaragua See mit der Flussmündung des Rio San Juan. Wir saßen gleich hinter den Piloten, die die ganze Zeit herumalberten und offensichtlich richtig Spaß an ihrem Job haben. – Na und wir waren ein klein wenig aufgeregt, es war schon ein Abenteuer in so einer kleinen Maschine mit nur 12 Sitzplätzen zu fliegen. Man fühlt das Schweben viel mehr, als in einem großen Flugzeug. Auf Borneo waren wir vor zwei Jahren in einer Twin Otter, mit 19 Sitzplätzen geflogen, was auch ein tolles Erlebnis war.
Etwas unerwartet für mich war, dass sich in dem Flugzeug nur Touristen befanden, eine französische Familie mit zwei etwas älteren Kindern, ein Amerikaner und zwei Belgier. Ich hatte mehr Einheimische erwartet, vor allem weil die Fähre über den See zur Zeit nicht fuhr. Dort angekommen, teilten wir uns mit den Belgiern ein Taxi zum Fähranleger. Durch die Verspätung wurde es ein wenig knapp mit der Zeit und wir wollten unbedingt die letzte Fähre von San Carlos nach Boca de Sabalos erwischen, wo ich eine herrliche Holzhütte auf Stelzen, direkt am Rio San Juan für uns in der Sabalos Lodge gebucht und auch schon bezahlt hatte. Wir erreichten den Fähranleger pünktlich, aber zu unserer großen Enttäuschung fuhr die Fähre heute nicht mehr.
Allerdings gab es gleich zwei Männer, die sich um unser Anliegen kümmerten. Ein Mann mit blutunterlaufenen Augen, bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich immer nicht, was in Romanen damit gemeint war, aber es sah wirklich unsympathisch aus, machte uns ein Angebot von einem Privatboot zu einem horrenden Preis. Wir fragten auch nach Bussen, aber die würden angeblich nicht fahren, da der Regen eine Brücke weggeschwemmt hatte. Nach vielen Verhandlungen war der Mann mit seinem Preis auf 290$ für uns alle heruntergegangen. Aber dem französischen Familienvater, der natürlich für vier Leute zahlen musste, war auch das zu viel und er schickte seinen Sohn los zum Busbahnhof. Dieser lag schräg gegenüber und tatsächlich, hier stand abfahrbereit ein Bus nach Boca de Sabalos für 2$ pro Person. Allerdings dauerte die Fahrt etwa 2 1/2 Stunden, in einem Chickenbus, der über löchrige Feldwege rumpelte, denn der Asphalt hörte recht bald hinter San Carlos auf. Wir waren heilfroh, als wir nach diesem langen Tag am Bootsanleger von Boca de Sabalos ankamen und dort ein Boot von der Lodge schon auf uns wartete.
Diese Gegend von Nicaragua ist noch ganz wenig entwickelt, aber das macht ihren Charme natürlich aus. Leider konnten wir vom Flugzeug aus schon sehen, dass auch hier der Dschungel, bis auf das Naturschutzgebiet Indio Maiz größtenteils abgeholzt war, um den vielen Rinderherden Weideflächen zu bieten. Wenn man das mit eigenen Augen sieht, dann macht das einfach nur traurig. Und das kranke dahinter ist, dass, wir Menschen eigentlich gleich das Grünzeug essen könnten, anstatt den Umweg über den Fleischkonsum zu gehen. So würde viel weniger Nutzfläche und Wasser verbraucht.
Aber immerhin, es gab noch Dschungel und dieser wurde geschützt und das wiederum machte uns froh. Boca de Sabalos war eine kleine Stadt am Rio San Juan. Sehr untouristisch, sehr original. Ich hatte dort ein paar herzliche Begegnungen, allerdings auch nicht nur. Es ist eine harte Männerkultur. Ich wusste nicht so recht, wie ich sie nehmen sollte. Auch Lasse hatte immer wieder seine Probleme mit Jungs in seinem Alter, die ihn eigentlich nie freundlich anblickten, sondern immer nur abcheckend. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede in der Kultur. Auf Ometepe, wo die Menschen an Touristen gewohnt sind, waren diese Unterschiede nicht so dramatisch, ich konnte mit meiner offenen Art schnell Mauern brechen. Aber hier waren die Mauern zu groß. Nur mit den Frauen konnte ich scherzen und quatschen, die Männer waren entweder abweisend oder hatten vielleicht auch was getrunken oder ich hatte das Gefühl, dass ich ihnen besser aus dem Weg gehe, um nicht angemacht zu werden, oder Witze über mich ergehen lassen zu müssen. Ein seltsamer Ort, ganz im Gegensatz zu El Castillo, wo diese Männer zwar auch am Hafen herum hingen, es aber wiederum auch jede Menge an Touristen gewöhnte Männer gab, die ebenfalls eine freundliche, offene Art an sich hatten.
Und so geht es weiter: die einzelnen Etappen unserer Nicaraguareise:
Nicaragua (6/20) Backpacking mit meinem Sohn – Blick in den aktiven Vulkan Massaya!
Das darf in meinem Reisegepäck nicht mehr fehlen:
Es ist ganz weich und anschmiegsam. Wenn man die Luft raus lässt ist das Päckchen ganz winzig und verschwindet förmlich in der Handtasche. Ich würde nie wieder eine andere Nackenrolle haben wollen und habe damit auch auf langen Flügen sehr gut geschlafen.
Ich liebe mein Taschenmesser, weil es so leicht und ganz scharf ist. Man kann damit ohne Probleme einen Fisch ausnehmen oder eben ganz leicht Obst schälen. Es fühlt sich einfach gut in der Hand an und ist schon lange mein treuer Begleiter.
Cocoon Anti-Mücken Baumwollschlafsack
Einfach nur ein ganz leichtes Baumwolltuch, aber Insektensicher durch den Wirkstoff aus der Chrysantheme . Wir schlafen meist in ganz einfachen Unterkünften, da weiß man nie was sich so alles in der Matratze tummelt. Uns sollte mal kein Moskitonetz vorhanden sein, oder man Abends auf der Terrasse sitzen, so kann man diesen Schlafsack ganz wunderbar als Mückenschutz verwenden. Unverzichtbar, so finde ich, in Malaria und Denguefiebergebieten.
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