Im selbst ausgebauten Minicamper (61) nach Italien/Toskana (9/16): Rocca Ricciarda – so ein bissl wie am Ende der Welt!
Fahrt zum Rocca Ricciarda über Anciolina
Es gibt Menschen, auf meinen Fernreisen habe ich sie immer wieder staunend beobachtet, die, wenn sie von A nach B fahren, im Bus oder Zug, einfach einschlafen. Das könnte ich nie! Ich bin immer viel zu neugierig, wie die Welt da draußen aussieht, wie sich die Landschaft ändert… Ich bin einfach unheimlich gerne unterwegs. Und mittlerweile tatsächlich am liebsten frei und unabhängig mit meinem kleinen wendigen Dacia Dokker Minicamper.
Mein Reiseführer für die Toscana:
Toscana Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps.
In ihm habe ich vor allem schon vor der Reise ausgiebig geschmökert. Ich mag ja eher die kleinen Plätze. Die, die im Reiseführer nur ein kleines Kapitel einnehmen und nicht ganze Seiten. Dort, wo es eher mal einsam ist. Macht total Lust auf die Gegend, wunderschön geschrieben. Und besonders die Tipps zum Wandern waren hilfreich. Kann ich wirklich nur empfehlen! Natürlich hole ich mir unterwegs auch viele Infos vom Handy, Karten, Sehenswürdigkeiten, aber dieses Gefühl für eine Gegend kann wohl nur ein guter „Bericht“ oder ein Buch vermitteln.
Chiassaia
Über enge, kurvige Straßen geht es immer weiter Richtung dem kleinen Dorf Rocca Ricciarda. Auf dieser Fahrt wird so richtig deutlich, dass der Weg das Ziel ist. Ich will nicht schnell ankommen, sondern genieße jeden Meter des Weges.
Das Wetter ist leider etwas trüb und zudem ist es noch früh am Morgen. Ich bin sehr gerne in aller frühe unterwegs, ich mag die Ruhe und den wenigen Verkehr.
Trevane
Mit dem Auto muss ich mich an die Straße halten, und bin schon eine Weile gefahren, aber eigentlich ist das Croce del Pratomagno gar nicht weit weg und für den Wanderer durch den Wald und die Berge gut zu erwandern.
Ponte di Mulinaccio
Mulino – die Mühle. Kleine Überraschungen am Wegesrand. Ziemlich magisch, dieser Fluss. Und wenn Du ohne Minicamper reist, in diesem alten, wunderschönen Hotel, da hätte ich auch eine Nacht verbracht, zur Not 😉
Picknickplatz mit frischem Quellwasser
Wir sind kurz vor Rocca Ricciarda. Da es in dem Dorf so gut wie keine Parkplätze gibt, kann man vielleicht auch hier schon parken und den Rest laufen.
Rocca Ricciarda
Was für eine Freude, dieses kleine, an die Felsen auf 930 Metern Höhe, gebaute Dorf zu erkunden. Wir begegnen keiner Menschenseele, aber zwei oder drei Häuser wirken belebt, drei Autos parkten auch vor dem Felsen. Fast ein wenig, wie eine Geisterstadt. Im Sommer soll hier mehr Leben sein. Ich mag die roten Dächer und die Aussicht von dem Felsen. Mein Abenteuerhund zieht mich in jeden Winkel. Einfach nur wunderschön!!!
Ich möchte Euch hier noch einmal einen Blogbericht über eine Wanderung zum Rocca Ricciarda verlinken, den ich besonders schön finde.
Im Sommer sind mehr von diesen Häusern bewohnt und das Kiosk, um Eis und Erfrischungen zu kaufen, hat offen. In vier Stunden könnte man von hier zurück nach Trappola laufen, wo meine Pratomagno-Erkundung vor drei Tagen begann.
Auf dem Weg nach Borro (das hätte ich mir sparen können!)
Über Loro Cuiffenna fahren wir zum, im Reiseführer empfohlenen, Borro. Ich versuche auf dem Weg ein bisschen was einzukaufen, scheitere aber an meiner Ungeduld. In den kleinen Läden wird noch bedient und an der Schlange und bei den vielen quatschenden Frauen vor mir, konnte ich mir ausrechnen, wann ich endlich an die Reihe käme. Dabei ist es bestimmt schön, wenn man hier wohnt, in einem kleinen Laden mit Bedienung einzukaufen und den Dorfklatsch auszutauschen.
Ein Glück, dass ich so langsam fahre, so kann sich das Reh schnell in Sicherheit bringen.
Borro
Ich hatte mehr das Gefühl durch einen exclusiven Hotelkomplex zu laufen, als durch eine alte Stadt. Klar, die Häuser sind schön zurecht gemacht und es gibt ein paar exquisite Läden, aber wohnen hier richtig Leute? Alles wirkte so verschlossen auf mich.
Das Umland war überall eingezäunt und privat. Wir fuhren eine Weile über Feldwege, durch regennasse Schlaglöcher, auf der Suche nach einem Picknickplatz. Schließlich endeten wir auf einer Pferdefarm und mussten durch die ganzen Schlaglöcher wieder zurück. Hinter einem großen Zaun konnte man wunderschöne, überwucherte Sandsteinfelsen sehen, aber eben auch privat. Eine merkwürdige Gegend, eher nicht für Minicamper geeignet.
Wenn ich diesen Artikel vorher gelesen hätte, dann wäre ich hier sicher nicht her gefahren, denn das ist nun wirklich nicht meine Welt. Aber schön, mal kurz hineingeschnuppert zu haben und mal wieder gemerkt zu haben, dass ich mich von all dem nicht angezogen fühle:
“ Ferruccio Ferragamo wird mit Giorgio Armani und Gianni Versace in einem Atemzug genannt. Er kaufte 1993 das Landgut Il Borro, das dem Duca d’Aosta gehörte, einem Mitglied der königlichen italienischen Familie. Mit enormem Engagement haben die Ferragamos den verfallenen Weiler, den Palazzo und die 700 Hektaren umfassende Landwirtschaft restauriert und zu einem einmaligen Juwel in der toskanischen Landschaft geformt. Die Restaurierungen wurden mit alten Materialien und Techniken möglichst originalgetreu umgesetzt. Hinter diesen Erneuerungsarbeiten stecken eine Kompromisslosigkeit und ein Sachverstand, die auch Ferragamos Mode auszeichnet. Sie kombiniert zeitgenössisches Design mit wertvollsten Materialien.“
Was hätte der Mann wohl davon gehalten, wenn ich auf seinem Land campiert hätte?
Warst Du schon mal in Italien? Wo hat es Dir besonders gut gefallen? Bist Du mit dem Camper unterwegs? Ich freue mich, wenn Du etwas in den Kommentaren teilst!
Hilfreiche Tipps zum Minicamper Leben, findest Du auf meiner Packliste für Minicamper Touren.
Hier habe ich, je nach Jahreszeit zusammen gestellt, was ich auf meinen Touren mit dabei habe. Wie z.B. den Kocher, Toaster, Kühlbox, Power-Station, Tarp, Beleuchtung, Hängematte…
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