Im selbst ausgebauten Minicamper (55) nach Italien (3/16): Klausen – südtiroler Charme, ein Campingplatz unter der Autobahn & eine ganz besondere Familiengeschichte!

Campingplatz Ansitz in Klausen by Birgit Strauch

Endlich Italien!

Der Abschied von meine Freunden Marianne und Sven in Oberammergau fiel nicht schwer, denn wir sehen uns im August in Estland schon wieder. Und nun ging es endlich über den Brenner nach Italien. Es ist der Samstag vor Ostern und die Campingplätze platzen aus allen Nähten. So bekomme ich von meinem leiblichen Papa Werner die Information, dass sie in Klausen gelandet sind und nicht in Meran, wie der eigentliche Plan war. Also heißt die erste Station in Italien (noch ist allerdings alles deutsch hier!) Klausen im Eisacktal in Südtirol.

Und leider werde ich auf einem Campingplatz stehen, denn ich möchte natürlich bei Werner und seiner Frau Birgit in der Nähe stehen. Hätte ich vorher gewusst, dass mich diese zwei Nächte auf dem Ansitz Gamp Campingplatz 64€ kosten werden, ich hätte einfach um die Ecke auf dem kostenfreien Parkplatz an der Feuerwehr gestanden. Gut, so hatte ich saubere Duschen und einen Osterhasen sowie ein paar Eier, die es am Sonntag für die Gäste gab. Aber 64€, einfach nur, um dicht an dicht mit anderen Wohnmobilen zu stehen? Nenene… das war nicht so ganz meine Welt. Aber ich will nicht meckern, die Zeit mit meinem leiblichen Papa war kostbar und wunderschön. Wer Lust hat, mehr über unsere einzigartige Adoptions- & Familiengeschichte zu lesen, der kann mal hier vorbeischauen: Ein verdammt glücklicher Tag!

Vignetten und Maut, ich blicke kaum durch!

Was ich auf der Hinfahrt nicht wusste, man braucht für Österreich, für Autobahnen und Landstraßen eine Vignette, die 10 Tage gültig ist und 9,20€ kostet. Diese kann man an den Tankstellen rund um die Grenze kaufen. Wird man kontrolliert und hat keine, kann das sehr teuer werden. Auf der Hinfahrt hatte ich keine, denn ich wusste es nicht, aber es ist gut gegangen. Dann kommen die Mautgebühren dazu. Die Brenner Autobahn kostet für einen PKW9,50€. Auf dem Rückweg habe ich den Brenner auf einer Landstraße umfahren, bin dann aber zu früh auf die Autobahn und musste trotzdem die 9,50€ zahlen. Bis nach Klausen sind es dann noch mal 4,10 an Maut. Ich finde das alles nicht so tragisch, wenn ich eine Straße benutze, dann kann ich auch dafür bezahlen. Nur für diesen Urlaub hatte ich ein Budget von 500€ für zwei Wochen und da wollte ich ein wenig schauen, dass ich nicht zu Beginn gleich alles ausgab.

Ihr werdet Euch denken, wieso fährt sie mit nur 500€ los? Na ganz einfach, diesen Sommer ist noch eine vier wöchige Tour durch Schottland mit meinem Sohn geplant und ein Besuch von Freunden in Estland… Ich bin Freiberufler, immer wenn ich unterwegs bin, verdiene ich nichts. Darum der Versuch mit 500€ zwei Wochen Italien-Urlaub zu gestalten. Mal sehen, ob das klappt.

Also mal kurz die Zusammenfassung, wenn Du mit dem PKW von Deutschland nach Italien und zurück fährst innerhalb von 14 Tagen, erwarten Dich 2 x 9,20€ (Vignette) und 2 x 9,50 (Brennerautobahn) = 37,40€.

In Italien waren wir dann nur noch auf Landstraßen unterwegs, denn wir wollten ja etwas sehen vom Land. Einzige Ausnahme, die Fahrt nach Klausen für 4,10.

Campingplatz „Ansitz Gamp“ in Klausen (Südtirol)

Bis auf die skurrile Örtlichkeit, also dass man direkt unter der Brennerautobahn schläft, eigentlich ein schöner Platz. Vor allem der Pool, wenn es denn dann warm genug ist, hat mit seinem Blick auf das Kloster Säben und die umliegenden Berge etwas ganz besonderes. Ach und die Autobahn hört man so gut wie gar nicht und vergisst diese Tatsache beim Blick auf die Berge auch, man guckt ja eher nach vorne, als nach oben!

Mehr Infos findest Du hier: Ansitz-Camping-Hotel

Wiedersehen mit meinem Papa und seiner Frau

Schon wieder fast ein Jahr her, dass wir uns gesehen haben. Damals ist Bonita, meine alte Hundedame in den Hundehimmel gegangen.

Werner ist mein leiblicher Papa und ich habe ihn erst vor gut 10 Jahren kennengelernt. Das macht unsere Zeit jedes Mal so kostbar. Ich bin bei meinen Adoptiveltern aufgewachsen, die ich übrigens auch noch auf dieser Reise, dann in Meran, sehen werde.

Ich bin immer wieder erstaunt, was man alles vererbt bekommen kann. Zum Beispiel unsere Liebe zu Hunden. Werner und Birgit haben ihre Lucy und die Ella aus dem Tierschutz dabei. Oder die Liebe zum Campen, das im Wohnmobil schlafen, das habe ich auch vererbt bekommen. Gut, Werner mag es etwas größer, aber dafür arbeitet er auch hart und kann noch nicht ganz so oft los, wie ich es einfach mache. Darum fahre ich einen Dacia und keinen Mercedes, um nicht so viel arbeiten zu müssen.

Unsere drei Hunde!

Arya kennt ihr ja. Werners Hund ist die alte Dame Lucy, eine wirkliche Allesfresserin und Birgit hat sich, als Hundetrainerin, den schwierigen Fall Ella aus dem Tierschutz geholt. Ihr wurde die Schnauze mit Draht zugebunden, damit sie nicht fressen konnte. Da fällt einem kaum etwas zu ein. Ella ist jetzt etwas über ein Jahr bei Birgit und hat langsam wieder Vertrauen ins Leben bekommen.

Klausen – Südtiroler Charme & kleine Gässchen

Am ersten Morgen sause ich mit Arya und meinem Klapprad vom Campingplatz durch die Stadt. Es ist Ostersonntag und die wenigen Einheimischen, die ich treffe, haben meist eine schwarze Tracht mit bordeauxroten Schürzen an und gehen Richtung der Kirche zum Heiligen Apostel Andreas. An der Eisackpromenade, darum auch Eisack Tal, gibt es eine kleine Rasenfläche, wo die Hunde sich mal austoben können. Genau dort, am Fluss und vor der Touristeninformation gibt es einen großen öffentlichen Parkplatz, wo ich einen VW-Bus Camper über Nacht gesehen habe. Kosten für den Parkplatz: Tagesticket 4€, nachts frei. Also neben dem Parkplatz an der Feuerwehr eine gute Alternative zu meinen 64€.


Klausen, eingebettet in Kastanienhaine und Weinberge, gehört mit zu den schönsten Städten Italiens. Es ist ein Vergnügen, durch die kleinen Gassen zu schlendern. Jede Menge Restaurants und kleine Lädchen gibt es zu bestaunen. Eine wirklich gute Pizza auf einer gemütlichen, überdachten Terrasse, mit unseren drei Hunden, haben wir im Gasthof „Walther von der Vogelweide“ genossen.

Ich mag den Humor von meinem Papa und wie er auf die Menschen zugeht, diese Offenheit habe ich vielleicht auch von ihm geerbt. Und ich weiß noch, wie ich ihn bei unserem zweiten Treffen fragte, was er gerne noch mal in seinem Leben machen würde, was aber eher unrealistisch ist, und er sagte das gleiche, was auch ich antworten würde: einen Hubschrauberführerschein machen! Werner ist heute begeisterter Harley Fahrer und ich hatte in meiner Jugend mein ganzes Zimmer mit Postern von Daytona Beach und dem Harley Davidson Treffen dort, zugepflastert.

Im Gasthaus zum Hirschen sitzt man zwar ganz wunderbar im Zentrum von Klausen, aber die Pizza war zu pappig. Ich dagegen hatte eine gefaltete Pizza, nein keine Calzone, ich komme leider nicht mehr auf den Namen, mit kalter Tomatensauce. Das war göttlich lecker!

Warst Du schon mal in Italien? Wo hat es Dir besonders gut gefallen? Bist Du mit dem Camper unterwegs? Ich freue mich, wenn Du etwas in den Kommentaren teilst!

Hilfreiche Tipps zum Minicamper Leben, findest Du auf meiner Packliste für Minicamper Touren.

Hier habe ich, je nach Jahreszeit zusammen gestellt, was ich auf meinen Touren mit dabei habe. Wie z.B. den Kocher, Toaster, Kühlbox, Power-Station, Tarp, Beleuchtung, Hängematte…

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Unser ganzes Italien-Abenteuer:

Im selbst ausgebauten Minicamper (53) nach Italien (1/16): Erster Halt in Oberammergau – Dirndl, stille Glocken und Berge überall

Im selbst ausgebauten Minicamper (54) nach Italien (2/16): Partnachklamm – ein Wildbach durch eine enge Schlucht, was für ein Naturschauspiel!

Im selbst ausgebauten Minicamper (55) nach Italien (3/16): Klausen – südtiroler Charme, ein Campingplatz unter der Autobahn & eine ganz besondere Familiengeschichte!

Im selbst ausgebauten Minicamper (56) nach Italien (4/16): Wanderung mit drei Hunden von Klausen zum Kloster Säben

Im selbst ausgebauten Minicamper (57) nach Italien (5/16): Etsch und Po – ich liebe diese Flüsse. Nun beginnt das eigentliche Abenteuer Italien!

Im selbst ausgebauten Minicamper (58) nach Italien/Toskana (6/16): Magisches, zauberhaftes Anghiari – Wir finden einen Traum-Stellplatz innerhalb der alten Stadtmauern.

Im selbst ausgebauten Minicamper (59) nach Italien/Toskana (7/16): Freistehen mit Aussicht im Pratomagno-Gebirge. Jetzt wird´s spirituell & über die Wohltat alleine zu sein!

Im selbst ausgebauten Minicamper (60) nach Italien/Toskana (8/16): Traum-Stellplatz unter dem Croce del Pratomagno.

Im selbst ausgebauten Minicamper (61) nach Italien/Toskana (9/16): Rocca Ricciarda – so ein bissl wie am Ende der Welt!

Im selbst ausgebauten Minicamper (62) nach Italien ins Po Delta (10/16): Freistehen am Ufer des Po, Glücksmomente und ob Fische Frühsport machen?

Im selbst ausgebauten Minicamper (63) nach Italien ins Po Delta (11/16): Fast Venedig, das Kanal durchzogene Comacchio & wir radeln durch das Dörfchen Goro am Po.

Im selbst ausgebauten Minicamper (64) nach Italien ins Po Delta (12/16): Fische, Fliegen, Löffler, Ibisse & jede Menge Treibgut, nur ans Meer kommen wir nicht!

Im selbst ausgebauten Minicamper (65) nach Italien ins Po Delta (13/16): Auf der Suche nach dem Meer, die wunderschöne Etsch und über die Tücken der Stellplatzsuche.

Im selbst ausgebauten Minicamper (66) nach Italien (14/16): Verona mit Hund: Der romantischste Campingplatz, den ich kenne. Glücksgefühl und Leben pur!

Im selbst ausgebauten Minicamper (67) nach Italien (15/16): Das „Dorf Tirol“ & meine Eltern! Jetzt wird es mal wieder ganz persönlich.

Im selbst ausgebauten Minicamper (68) nach Italien (16/16): Kleine Wanderung vom Dorf Tirol nach Meran. Das Leben kann so schön sein!

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