Im selbst ausgebauten Minicamper (67) nach Italien (15/16): Das „Dorf Tirol“ & meine Eltern! Jetzt wird es mal wieder ganz persönlich.
Von Verona nach Südtirol
Noch lange freue ich mich über die schöne Zeit und den traumhaften Campingplatz in Verona, was für ein Glück ich doch mal wieder auf dieser Reise hatte.
Ich bin voller Vorfreude darauf, meine Eltern zu treffen. Beide sind Mitte 80 und noch rüstig genug, um immer wieder kleine und manchmal auch große Reisen zu unternehmen. Ins Dorf Tirol werden sie vermutlich das letzte Mal gekommen sein, denn der Mutti machen die Berge langsam zu schaffen. Ein wenig traurig, denn sie wollte so gerne die Apfelblüte sehen, aber die war schon, mal wieder haben sie sie verpasst.
Der Park im Dorf Tirol
Dafür blüht hier alles möglich andere. Es ist Anfang Mai und wir haben ein paar sonnige, warme Tage erwischt. Ein paar Tage später wird es noch mal richtig ungemütlich regnerisch kalt werden und in den Bergen Schneechaos herrschen.
Der Park liegt an der Hauptstraße, eher im unteren Teil der Stadt Dorf Tirol. Ich finde in wahnsinnig schön angelegt mit dem Teich und den Blick auf die Berge und Wolken. Warum bloß habe ich mich für Berlin und die Großstadt entschieden? Hier kann ich atmen, meine Seele schwingt hoch, es fließt einfach mehr Energie…
Ich bin glücklich über jeden Augenblick mit meinen lieben Eltern. Es war nicht immer so einfach und entspannt wie heute, auch wir sind durch meine Pubertät gegangen und damals fand ich sie ganz schön spießig, oh mein Gott. Es sind auch nicht meine leiblichen Eltern, sondern sie haben mich als Baby adoptiert. Aber ich glaube im Nachhinein nicht, dass es einen Unterschied macht, in Bezug auf die Harmonie, ob man das gleiche Blut hat oder eben nicht.
Mehr zu unserer außergewöhnlichen Familiengeschichte findest Du in diesen beiden Berichten:
Ich stehe mit dem Minicamper vor der Ferienwohnung Haus Gamper am Aichweg. Ein wenig abschüssig stehe ich und so ist das Schlafen eine kleine Herausforderung. Ich sollte mir doch mal so Camper-Keile besorgen. Die Ferienwohnung ist klasse, Frau Gamper wirklich nett und einige der Zimmer haben eine bombastische Aussicht ins Tal. Wirklich empfehlenswert!
Hier kann man wunderbar durch die Apfelplantagen streunen, oder einfach mal inne halten in der kleinen Kapelle Chiesa di San Ruperto, eine wunderbare Energie. Gegenüber der Kapelle im Fichtelhof kann man leckeren selbstgemachten Wein kaufen und Obst aus dem Garten. Gemütlich ist es hier.
Im Dorf Tirol gibt es jede Menge gute und gemütliche Restaurants, kleine Geschäfte zum Bummeln und sogar ein Bücher-Tausch-Regal in deutsch und italienisch! Auf den Bildern unten seht ihr übrigens die Mutspitze, hier bin ich mit meinem Sohn mal vor ein paar Jahren hochgewandert.
Ich bin wahnsinnig froh, dass es meinen Eltern soweit gut geht und vor allem auch, dass wir uns so gut verstehen. Über einige Themen wurde noch mal geredet, so in späteren Jahren. Ich habe mich mal für das eine oder andere entschuldigt, meine Eltern haben auch den ein oder anderen Fehler eingeräumt und so steht heute nichts mehr zwischen uns. Ich sage Euch, das fühlt sich wunderbar an und das wünsche ich Jedem von Euch. Um so mehr habe ich ein wenig Sorge, wie wir die Zeiten meistern werden, wo es heißt Abschied zu nehmen, weil das Leben zu Ende geht.
Ich bin sehr froh, dass sich meine Beiden die Zeit nehmen, darüber nachzudenken und offen damit umgehen. Alles ist geregelt, was man so im Vorfeld regeln kann. In eine andere Dimension zu gehen und den Körper zu verlassen, ist eines der riesigen Abenteuer, dass wir alle erleben werden. Ich wünsche mir, meinen Eltern diesen Übergang erleichtern zu können und da ich therapeutisch arbeite, heißt für mich natürlich der beste Umgang mit allem: Annahme! Annahme von ihren Sorgen, Ängsten, vielleicht auch Trauer, vielleicht auch eines Tages Erleichterung. Und auch für mich heißt es annehmen. Annahme der Verzweiflung, die hochkommt, wenn ich daran denke, dass sie vielleicht irgendwann und eben nicht mehr in absolut weiter Ferne, mal nicht mehr sind. Annahme, dass es vielleicht schwierig wird, dass es mich schütteln wird, dass ich richtig traurig sein werde. Auf der anderen Seite weiß ich, dass je intensiver ich mich auf diese Zeit und die Gefühle einlassen werde, um so größer wird die Erfahrung sein, um so mehr werde ich daran wachsen.
Ich wünsche jedem, der in dieser Situation steckt, die Kraft für die Annahme von allem was ist und dadurch einen tiefen, in aller Trauer oder Angst, dennoch freudigen, gehaltvollen, intensiven Umgang. Egal auf welcher Seite Du stehst, auf der bald eisenden oder auf der begleitenden. Ich wünsche Dir, dass Du alles für Dich herausholen kannst an Intensität und gelebter Erfahrung, was nur geht.
Übrigens die beste Pizza im Dorf Tirol könnt ihr Euch im Lindenwirt schmecken lassen.
Blick auf das Schloss Tirol, mit einer absolut sehenswerten Greifvogel Flugschau. Wir waren hier bei unserm ersten Besuch. Leider geht es diesmal mit Arya nicht.
Noch ein paar Eindrücke vom hundefreundlichen Dorf Tirol.
Warst Du schon mal in Italien? Wo hat es Dir besonders gut gefallen? Bist Du mit dem Camper unterwegs? Ich freue mich, wenn Du etwas in den Kommentaren teilst!
Hilfreiche Tipps zum Minicamper Leben, findest Du auf meiner Packliste für Minicamper Touren.
Hier habe ich, je nach Jahreszeit zusammen gestellt, was ich auf meinen Touren mit dabei habe. Wie z.B. den Kocher, Toaster, Kühlbox, Power-Station, Tarp, Beleuchtung, Hängematte…
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