Im selbst ausgebauten Minicamper (59) nach Italien/Toskana (7/16): Freistehen mit Aussicht im Pratomagno-Gebirge. Jetzt wird´s spirituell & über die Wohltat alleine zu sein!

Mit dem Minicamper ins Pratomagno Gebirge by Birgit Strauch

Vertrieben aus dem Paradies!

So wunderschön und romantisch unser Stellplatz in Anghiari auch war, am nächsten Morgen holte uns der Alltag dieser kleinen Felsenstadt ein. Gerade, als ich mit leckeren Brötchen zu meinem Dacia Dokker Minicamper zurück kam, begann ein singender, hustender, recht extrovertierter Italiener, direkt neben meinem Minicamper, eine erschreckende Kettensäge mit Benzin zu füttern. Ich ahnte, dass aus einem ruhigen Frühstück mit Aussicht auf die Obstgärten und in die Weite, nichts werden würde. Kurz darauf erschien auch noch sein Partner mit einem weiteren laut brummenden Rasenmähgerät, da war für mich erst mal die Flucht angesagt. Und das mit knurrendem Magen!

Aber wir mussten nicht weit fahren, schon kurz hinter Anghiari zog es mich links von der Hauptstraße ab und ich entschied bei dieser kleinen, katholische Kirche (Pieve di Santa Maria alla Sovara) für ein Picknick auf einer Blumenwiese zu halten. Hier befand sich auch ein Brunnen mit frischem Quellwasser und die Möglichkeit, sich ein Stückchen weiter mal in die Büsche zu verdrücken. Ich war begeistert, was für ein Glück ich mal wieder hatte. Wie wohlgesonnen mir das Leben war. Wie wunderschön die Dinge liefen, wenn man davon ausging, dass sie laufen sollten. Natürlich habe ich diesen Ort auf meiner Karte eingezeichnet.

Kraftvolle Plätze als Herzöffner!

Dieser Platz hier, hatte so eine Ruhe, dass ich gar nicht anders konnte, als in eine meditative Stimmung zu verfallen. Ich meine damit nicht, nichts denken, wie man es bei der Meditation häufig versucht, sondern ich verbinde mich dann gerne mit dem Feld. Das kann ich überall, aber an Plätzen wie diesem, vor allem mit einer Quelle, macht es mir besonders viel Freude. So wie das frische, klare Wasser aus der Quelle fließt, so fließen die Informationen aus dem Feld in mich hinein. Man kann es channeln nennen. Ich benutze diese Verbindung fast täglich, vor allem auch bei meiner Arbeit als spiritueller Coach. Ich merke wie es mich auflädt. Und wie besondere Momente in der Natur, wie die kleine Radtour an der Etsch und die regnerische Nacht am Po, sowie die alten Obstbäume und Mauern von Anghiari oder diese Blumenwiese mit dem Brunnen, besonders intensiv mein Herz öffnen und diese Verbindung zum Feld schaffen. Ein Vorteil ist mit Sicherheit auch, dass ich alleine unterwegs bin, also bis auf meinen kleinen Lieblingshund und so mehr bei mir bin, als wenn ich mich auf jemand anderen konzentrieren muss.

Geht Dir das auch so? Bist Du gerne mal alleine in der Natur? Weißt Du, was ich meine mit dieser Verbindung? Sie stellt sich ganz unterschiedlich dar, genauso, wie wir Menschen ganz verschieden sind, so ist auch die Art und Weise verschieden, wie wir verbunden sind oder auf welche Art sich uns diese Kraft und Liebe des Lebens offenbart. Wenn Du Lust hast, dann schreibe doch dazu etwas in die Kommentare, über einen Austausch würde ich mich freuen.

Auf dem Weg ins Pratomagno Gebirge

Es war schön, etwas Stadtluft in Anghiari geschnuppert zu haben, aber nun zog es uns in die Berge und Wälder. Ich wollte ein wenig Zeit ohne Menschen verbringen. Endlich wurde auch die Gegend so, wie ich mir die typische Toskana vorgestellt hatte. Immer wieder ragen Säulenzypressen aus der Landschaft hervor und enge Straßen führen durch niedliche Dörfer.

Da gibt es die Säulenzypressen und die Pinien, die mir am meisten ins Auge gefallen sind. Aber auch Oliven oder die vielen Obstbäume, nur die sind kleiner und ragen nicht so in die Höhe.

Mein Reiseführer für die Toscana:

Toscana Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps.

In ihm habe ich vor allem schon vor der Reise ausgiebig geschmökert. Ich mag ja eher die kleinen Plätze. Die, die im Reiseführer nur ein kleines Kapitel einnehmen und nicht ganze Seiten. Dort, wo es eher mal einsam ist. Macht total Lust auf die Gegend, wunderschön geschrieben. Und besonders die Tipps zum Wandern waren hilfreich. Kann ich wirklich nur empfehlen! Natürlich hole ich mir unterwegs auch viele Infos vom Handy, Karten, Sehenswürdigkeiten, aber dieses Gefühl für eine Gegend kann wohl nur ein guter „Bericht“ oder ein Buch vermitteln.

Möglicher Wohnmobilstellplatz

Ich schaue schon immer, wenn ich unterwegs bin, wo man sich denn vielleicht mal hinstellen könnte. Dieser Platz ist sehr groß und gut erreichbar, liegt aber recht nah an der Landstraße, so dass Arya nicht frei laufen könnte. Leider kann ich diesen Platz auf meiner Karte nicht mehr finden. Er ist auf dem Weg nach Trappola, an der Landstraße und der Beginn einer unbefestigten Straße nach Casale, nicht zu übersehen.

Und weiter durch enge Straßen und langsam auch Serpentinen den Berg hinauf nach Trappola. Laut Reiseführer sollte in Trappola die befestigte Straße enden, aber so war es gar nicht und wie fuhren einfach immer weiter.

Und dann plötzlich: ein Traum-Stellplatz auf 1200 Metern mit Weitblick ins Tal

Home is where you park it – und genau so fühlte sich dieser Ort hier an. Ich habe mich sofort Zuhause gefühlt. Und den Himmelblauen Blattkäfer gab es als neues Haustier gleich dazu. Das löst ein tiefes Glück bei mir aus, dieser Frieden hier oben, diese Ruhe, nur ein Kuckuck, der ein wenig, nunja, fast schon die Ruhe störte. Die Aussicht war fantastisch, 1200 Meter in die Tiefe…

Ich glaube, dieser Platz lässt das Herz eines jeden Wildcampers höher schlagen. (auf meiner Karte bei Trappola) Und wir standen hier alleine, noch nicht mal Tagesbesucher hielten hier an. An unserem ersten Nachmittag fuhren auch nur ca. 4 Autos auf der Straße an uns vorbei. Am nächsten Morgen waren es dann mehr und auch so einige Radfahrer mühten sich den Berg hinauf Richtung dem Kreuz von Pratomagno.

Genau das hatte ich mir gewünscht, einen ganzen Tag einfach mal abhängen, lesen, malen, träumen, bissl wandern… Auch das Wetter war ganz wunderbar, ich konnte sogar ein wenig im Top in der Sonne sitzen.

Von unserem Minicamper Stellplatz ging ein Wanderweg den Hügel hinauf, oder auch ins Tal hinunter. Wir probierten es mal den Hügel hinauf. Einfach nur wunderschöner Frühlingswald!

Selfie Versuch mit der wilden Arya 🙂

Warst Du schon mal in Italien? Wo hat es Dir besonders gut gefallen? Bist Du mit dem Camper unterwegs? Ich freue mich, wenn Du etwas in den Kommentaren teilst!

Hilfreiche Tipps zum Minicamper Leben, findest Du auf meiner Packliste für Minicamper Touren.

Hier habe ich, je nach Jahreszeit zusammen gestellt, was ich auf meinen Touren mit dabei habe. Wie z.B. den Kocher, Toaster, Kühlbox, Power-Station, Tarp, Beleuchtung, Hängematte…

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Unser ganzes Italien-Abenteuer:

Im selbst ausgebauten Minicamper (53) nach Italien (1/16): Erster Halt in Oberammergau – Dirndl, stille Glocken und Berge überall

Im selbst ausgebauten Minicamper (54) nach Italien (2/16): Partnachklamm – ein Wildbach durch eine enge Schlucht, was für ein Naturschauspiel!

Im selbst ausgebauten Minicamper (55) nach Italien (3/16): Klausen – südtiroler Charme, ein Campingplatz unter der Autobahn & eine ganz besondere Familiengeschichte!

Im selbst ausgebauten Minicamper (56) nach Italien (4/16): Wanderung mit drei Hunden von Klausen zum Kloster Säben

Im selbst ausgebauten Minicamper (57) nach Italien (5/16): Etsch und Po – ich liebe diese Flüsse. Nun beginnt das eigentliche Abenteuer Italien!

Im selbst ausgebauten Minicamper (58) nach Italien/Toskana (6/16): Magisches, zauberhaftes Anghiari – Wir finden einen Traum-Stellplatz innerhalb der alten Stadtmauern.

Im selbst ausgebauten Minicamper (59) nach Italien/Toskana (7/16): Freistehen mit Aussicht im Pratomagno-Gebirge. Jetzt wird´s spirituell & über die Wohltat alleine zu sein!

Im selbst ausgebauten Minicamper (60) nach Italien/Toskana (8/16): Traum-Stellplatz unter dem Croce del Pratomagno.

Im selbst ausgebauten Minicamper (61) nach Italien/Toskana (9/16): Rocca Ricciarda – so ein bissl wie am Ende der Welt!

Im selbst ausgebauten Minicamper (62) nach Italien ins Po Delta (10/16): Freistehen am Ufer des Po, Glücksmomente und ob Fische Frühsport machen?

Im selbst ausgebauten Minicamper (63) nach Italien ins Po Delta (11/16): Fast Venedig, das Kanal durchzogene Comacchio & wir radeln durch das Dörfchen Goro am Po.

Im selbst ausgebauten Minicamper (64) nach Italien ins Po Delta (12/16): Fische, Fliegen, Löffler, Ibisse & jede Menge Treibgut, nur ans Meer kommen wir nicht!

Im selbst ausgebauten Minicamper (65) nach Italien ins Po Delta (13/16): Auf der Suche nach dem Meer, die wunderschöne Etsch und über die Tücken der Stellplatzsuche.

Im selbst ausgebauten Minicamper (66) nach Italien (14/16): Verona mit Hund: Der romantischste Campingplatz, den ich kenne. Glücksgefühl und Leben pur!

Im selbst ausgebauten Minicamper (67) nach Italien (15/16): Das „Dorf Tirol“ & meine Eltern! Jetzt wird es mal wieder ganz persönlich.

Im selbst ausgebauten Minicamper (68) nach Italien (16/16): Kleine Wanderung vom Dorf Tirol nach Meran. Das Leben kann so schön sein!

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  • Hallo Birgit,
    toller Reisebericht bis jetzt. Freue mich auf die Fortsetzungen.
    Die Schilderungen von Südtirol haben mich an meine jährlichen WoMi Touren im Herbst mit Familie erinnert.
    Doch dieses Jahr war ich das erstemal alleine in Italien mit meinem Caddy Beach unterwegs. Die Reise ging vor Ostern zuerst nach Triest und dann nach Muggia, einem italienischen Fischerdörfchen vor der slowenischen Grenze. Von hier führt eine, als Radweg ausgebaute alte Bahntrasse (Parenzana) erst nach Slowenien und dann bis nach Porec in Kroatien. Die Kombination Mini-Camper und Fahrrad ist für mich optimal: Zum Beispiel um am Morgen in die Bar zum ersten Cappuccino zu gelangen.
    Auch ich genieße die (selbst gewählte) Einsamkeit, würde mich aber auch manchmal auf einer längeren Reise über eine Begegnung mit anderen allein reisenden „Minicamper“ freuen. Aber Tarnung ist ja die Paradedisziplin eines jeden erfahrenen Minicampers. Die Wohnmobilstellplätze sind hierfür kein Ersatz für mich.
    Bin auf deine weiteren Reiseerlebniss gespannt.
    Viele Grüße und Danke für den Blog

    • Hallo Mauritius! Das klingt nach einer tollen Tour, die Du da gemacht hast. Ich bin auch sehr glücklich über mein Klapprad, so kann man ganz schnell die Gegend checken, vorausgesetzt man ist nicht in den Bergen, auf diesem Tripp kam es gar nicht so oft zum Einsatz ;). Du sprichst was an, ja es wäre schön, unterwegs mal andere Minicamper zu treffen. Ich habe auf dieser Reise schon ein paar Wohnmobilfahrer getroffen, auch beim Freistehen am Po, Bericht kommt noch… Nett, aber Paare oder Familien, schöne Begegnungen, aber natürlich nur an der Oberfläche. Ich meine damit, keine langen, tieferen Gespräche, wie ich es kenne von meinen Rucksackreisen in den Hostels. Typische Wohnmobile wirken auch eher wie ein Haus. Tür zu und abgegrenzt. Bei meinem Dokker ist die Tür meist offen… Meine weiteren Pläne für dieses Jahr sind noch 3 Wochen Wochen Schottland mit meinem Sohn und unserem Dachzelt und im August geht es noch mal nach Estland, da bin ich vom 17.-23. in Sänna anzutreffen. Eigentlich wollte ich in dieser Zeit eine Reise für Frauen anbieten, aber beim ersten Versuch haben sich zu wenige gemeldet. Ich bin trotzdem da, ist einfach wunderschön und so nette Menschen! Also falls Du zufällig in dieser Woche im Süden von Estland sein solltest, dann schau vorbei :). Ein anderer Minicamper meinte auch es gäbe „Treffen“ von Minicampern, aber wenn ich ehrlich bin, zu viele Menschen sind mir irgendwie zu viel. Hast Du denn schon Pläne für den Sommer? Wünsche Dir wunderbare Abenteuer! Liebe Grüße Birgit

      • Hallo Birgit, 2000 km bis Sänna sind derzeit zu viel für mich. Nach den tollen Erlebnissen in den rumänischen Karparten reizen mich derzeit die ukrainischen Karparten oder Moldawien. Und Berlin und Tschechien stehen auch noch auf dem Programm. Viel Spaß in Schottland. Mauritius

        • Ja vielen Dank! Da hast Du wunderbare Touren geplant! Ukraine steht auch ganz oben auf meiner Wunschliste, über die Waldkarpaten in Polen bitte. Sprichst Du russisch? Und sag Bescheid, wenn Du nach Berlin kommst, dann lass uns gerne einen Kaffee trinken gehen. Tolle Zeit Dir!

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