Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (5): Penkun, Waschbären, die stille Oder & wenn man sich nicht in seiner Mitte befindet.

Waschbären in Brandenburg by Birgit Strauch

Penkun: Schloss und Freistehen auf dem Feld

In Penkun bin ich schon mal im Winter auf der Rückreise von der polnischen Ostsee gelandet. Ein einfacher Stellplatz auf den Feldern an einem Wassergraben. Ruhig eben. Diesmal wollte ich mir das Schloss Penkun und die Stadt ansehen. Also wirklich viel gab es nicht zu sehen, aber für eine kleine Radtour war es ganz nett. Also wenn ihr schon mal in der Gegend seid, dann schaut vorbei, extra hin fahren, nun ja, das lohnt eher nicht.

Die Stellplätze findet Ihr natürlich auf meiner Karte.

Plötzlich sprange zwei kleine Waschbären über die Wiese

Sie waren noch recht klein, Teenies vielleicht. Und auch recht zahm. Ich fuhr mit meinem Auto langsam näher und als ich ausstieg duckten sie sich an eine Scheune. Hier konnte ich bis auf einen Meter an sie herangehen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich wahnsinnig fürchteten. Als ich zurück zum Auto ging verschwanden sie in der Scheune.

Penkun

Oder Neiße Radweg by Birgit Strauch

In Penkun am See gab es eine kleine Feriensiedlung, deren schlichte, fast Wohnwagen ähnliche Häuser von polnischen Familien bewohnt waren, eine seltsame Atmosphäre. Die über Google Maps angezeigte Eisdiele hatte dauerhaft geschlossen. Das Schloss selber enttäuschte mich, irgendwie hatte ich damals im Winter, als ich davor stand, mehr erwartet. Ich hätte noch hinein gehen können, aber mit der bellenden Arya, die es gar nicht mag, draußen angebunden zu werden, hätte ich im Museum keine Freude gehabt.

Man kann allerdings durch den Schlosshof durchgehen, den Weg am See entlang, so ein wenig Park ähnlich und kommt dann zu einem wirklich netten Restaurant mit Biergarten. Hier saßen viele Leute und die Karte klang vielversprechend:
https://www.facebook.com/parkrestaurantpenkun

Auch der Parkplatz und die Wiese vor dem Restaurant sah vielversprechend nach einem möglichen Camper Stellplatz aus. Auf der Wiese hatte es sich zumindest gerade eine Familie mit Wohnmobil und Campingstühlen gemütlich gemacht.

Penkun die Stadt:

Penkun das Schloss:

Ratlos, leer, etwas wollend, aber nicht wissen was…

Kennt Ihr solche Tage? Das stand ich in Penkun, war irgendwie enttäuscht, dass es hier nicht wirklich etwas zu sehen gab und dann wusste ich nicht so recht wohin mit mir. Die letzten drei Nächte/Tage hatte ich im unteren Odertal (Wunder-wunderschön!) verbracht, dahin zurück, ne irgendwie nicht, aber nun? Ich spürte, dass ich heute nicht so recht in meiner Mitte war, warum auch immer.

An der Stillen Oder

So suchte ich mir einen einsamen Ort auf der Karte Richtung Oderbruch, vielleicht ja eine Wahnsinns-Entdeckung eines einsamen Stellplatzes. Nun ja, einsam war es so einigermaßen, aber nicht leise. Über die nahe Metallbrücke bretterten immer wieder Autos, dabei war die Weiterfahrt nur für Forst- und Landwirtschaft. Gilt vermutlich nicht für Einheimische.

Wie sich inneres Chaos, also das Gegenteil von Klarheit im Außen zeigt, herrlich!

Erst war ich wahnsinnig begeistert über diesen Platz am Wasser, aber dann fingen die Mücken an zu nerven. Irgendwie war ich auch noch zu rastlos, um hier zu bleiben, aber ich merkte mir diesen Platz östlich von Oderberg, für den Herbst oder so. Auch war ich genervt, mittlerweile hungrig und unzufrieden heute mit mir. Ihr seht nicht immer klappt alles, nicht immer ist alles rosig. Ich merkte richtig, dass nichts klappte, weil ich nicht klar war, weil ich keine klare Idee hatte, was ich wollte. So eierte auch das Universum, mein fleißiger Helfer bei allem was ich machte, herum und wusste nicht, wie er mir helfen sollte und spiegelte mir meine Stimmung im Außen, in dem nichts wirklich fluppte. Mir war klar, dass ich einfach schlafen würde und morgen frisch ausgeruht, hätte ich meine Mitte sicher wieder. Ich akzeptierte einfach, dass heute alles so verwirrend war, wie es war und genoss sogar irgendwie wie sich mein inneres Chaos im Außen zeigte. Vielleicht wäre es das Beste gewesen, einfach auf irgendeinen Parkplatz zu fahren, und eben nicht einen weiteren schönen Platz finden zu wollen, aber ich liebe das Aufwachen an magischen Orten und das Schlafen mit offener Tür so sehr, dass einfach ein Parkplatz nicht in Frage kam für mich. Ich fuhr also weiter zum Oderbruch, fuhr noch etwa zwei Stunden durch die Gegend, war völlig genervt und müde, bis ich endlich einen traumhaften Platz an der Oder, mitten unter Kühen, netten Menschen, einem weiteren Wohnmobil und allem was das wilde Camper-Herz begehrt, fand. Allerdings musste ich am nächsten Morgen dann feststellen, dass man die Deichstraße nur mit Sondergenehmigung befahren darf. Das Schild war so winzig gewesen, dass ich das so vorher nicht gelesen hatte. Aber mehr zu diesem Abenteuer im nächsten Bericht.

Möglicher Stellplatz an der Stillen Oder, süd-östlich von Oderberg:

Bist Du mit dem Camper unterwegs oder ein Fan von Brandenburg? Wo hat es Dir besonders gut gefallen? Ich freue mich, wenn Du etwas in den Kommentaren teilst!

Hilfreiche Tipps zum Minicamper Leben, findest Du auf meiner Packliste für Minicamper Touren.

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Hier findest Du alle Reiseberichte zur Uckermark, zum unteren Odertal, Oderbruch und der märkischen Schweiz:

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (1): Nationalpark untere Odertal. Traumstellplatz in Alt Galow & eine einsame Badestelle bei Stützkow.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (2): Nationalpark unteres Odertal. Freistehen am Hang, Blick in einen Bienenstock, der Stolper Turm & das Fuchs und Hase Fahrradcafe.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (3): Nationalpark unteres Odertal – Begegnung im Tal der Liebe, Krecik -mein erstes polnisches Wort & eine Nacht unter polnischen Anglern an der Oder.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (4): Nationalpark unteres Odertal – eine einsame Badestelle, vier Wanderparkplätze, die sich für die Nacht eignen & Tipps zum Freistehen!

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (5): Penkun, Waschbären, die stille Oder & wenn man sich nicht in seiner Mitte befindet.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (6): Oderbruch – morgens unter Kühen, Kulturhafen Groß Neuendorf & ein Patti Smith Gefühl Kienitz.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (7): Märkische Schweiz – ein Waldsee, die Wolfschlucht, ein erschrockener Jäger & eine Nacht auf dem Feld.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (8): Oderbruch – Wildcampen an einem kleinen Oderstrand & das mystische Kirchencafe in Kienitz.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (9): Oderbruch – magischer Baasee, freistehen im Wald & das Schiffshebewerk von Niederfinow.

Mit dem Minicamper ins östliche Berliner Umland (10): unteres Odertal – Stolpe, Stolzenhagen & eine Traum-Nacht am Wasser, über Seelenfunken & warum es so gut ist, manchmal alleine zu sein!

Mit dem Minicamper an der Oder. Im Sturmtief Sabine, über Kraft tanken, Ängste und Naturgewalten.


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