Peru (12/13) – Karneval in Puno mit unendlich vielen Tänzern, Pauken, Trompeten & Ratschen aus Gürteltieren.
Heute früh war ich in Bolivien, auf der Isla del Sol gestartet. Bin mit dem Boot nach Copacabana gefahren, dann den ganzen Weg zurück nach Puno in Peru über die Grenze. Der Grenzübertritt nach Bolivien war zügig und unproblematisch. Für die Ausreise aus Bolivien wollten sie an der Grenze eine Kopie des Passes, die keiner von uns Reisenden aus dem Bus dabei hatte. Und Viele hatten auch keine Bolivianos mehr für den Copyshop. So hieß es Anstehen und Warten und sich gegenseitig mit ein paar Bolivianos helfen. Viel Zeit ging verloren.
Dafür habe ich am Ufer des Titicaca Sees, kurz vor Puno, dann zum ersten Mal frei lebende Flamingos gesehen, leider zu weit weg für gute Bilder aus dem fahrenden Bus heraus.
Gegen Abend erreichte ich dann den Plaza von Puno, an der Kathedrale. Ich wollte im Kantaya Hostal nachfragen, ob sie noch ein Zimmer für mich hätten, aber leider war es wegen dem Karneval ausgebucht. Hier wohnte ich, bei meinem ersten Stopp in Puno vor einer Woche.
In der Fußgängerzone, fünf Minuten vom Plaza Mayor entfernt, entdeckte ich ein kleines Reisebüro (Titicaca for you) in der Jr. Lima 325. Direkt dahinter führte ein uralter Herr das kleine Qota Hostal, ebenfalls in der Jr.Lima 325 (in der Fußgängerzone) und dort bekam ich noch ein Minizimmer mit Bad und Fernseher. Aber leider auch nur für diese eine Nacht, und nicht noch mal, für in drei Tagen, wenn ich von den Uros wieder zurückkam. Aber in dem Reisebüro hatten sie eine Lösung und mit dem… lernte ich das dritte Hotel in Puno kennen, die trotz Karneval nicht ausgebucht waren. Allerdings bekam die Dame in dem Reisebüro eine fette Provision für die Vermittlung. Das hörte ich aus dem Gespräch am Telefon, so viel spanisch konnte ich verstehen. Allerdings war ich ihr nicht böse, denn der Service, den sie bot war großartig.
Am nächsten Morgen begleitete sie mich bis zum Ufer des Titicaca Sees, wo mein Guide mich mit seiner Frau im Boot abholte und wir zu der Schilfinsel fuhren, wo er mit seiner Familie lebte. Siehe hier:
Rechtzeitig kam ich zurück von den Uros. Der Karneval war in vollem Gange. Ich hatte nicht geplant, zum Karneval hier zu sein, denn ich mag weder Karneval besonders, noch viele Menschen. Aber dieser Tag hier war schon speziell. Erst brutzelten wir in der heißen Sonne und eine Tänzergruppe nach der Nächsten, zog an uns vorüber. Am Nachmittag zeigte sich dann die Regenzeit mit voller Stärke. Puno liegt auf 3800 Metern, so wurde es mit dem Regen auch schlagartig kalt. Die Wassermassen schossen wie kleine Bäche die abschüssigen Straßen hinab. Trotz meiner hohen, wasserfesten Wanderschuhe gelang es mir nicht, die Straßen auch nur mit einigermaßen trockenen Füßen zu überqueren. Durch die schnell fließenden Wassermengen wurde ich bis zu den Knien nass, und das Wasser floss in meine Schuhe. Bei einem fliegenden Händler kaufte ich einen Regenschirm und rettete mich in eine warme Pizzeria mit heißem Ofen, um wieder warm zu werden. Ich bewunderte die Mädels in ihren kurzen Röckchen, die pitschnass weiter tanzten. Das war sicher nur mit der entsprechenden Menge Schnaps möglich. Etwas nachdenklich stimmte mich die Musikgruppe mit den toten Gürteltieren als Ratschen. Das Gürteltier war, als ich Kind war, eines meiner Lieblingstiere. Warum nimmt man sie als Ratsche?
Am nächsten Morgen ging es für mich mit dem Auto nach Juliaca und von dort mit dem Flugzeug zurück nach Lima. Auf der Fahrt zum Flughafen stellte mein Fahrer sicher, dass unser Auto von Innen verriegelt ist. Juliaca scheint kein wirklich sicherer Ort zu sein.
Buchempfehlungen für Peru:
Peru, Bolivien (Reise Know How Reiseführer)
Stefan Loose Reiseführer Peru, Westbolivien: mit Reiseatlas
Das Lachen der Geister: Meine Reise zu den Schamanen – Magie und Rituale am Amazonas
Awayu: Die Quechua-Frau Hilaria Supa Huamán erzählt aus ihrem Leben
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