Unterwegs im Minicamper (42) – Polnische Ostseeküste im Winter (1/6): Ein gefräßiger Bankomat in Kolberg, Straßenhunde an der Geisterpromenade von Sarbinowo und eine witzige Hühnerschar!

Minicamper Tour nach Sarbinowo an der polnischen Ostsee by Birgit Strauch

Endlich mal wieder unterwegs mit meinem Minicamper!

Mit dem Minicamper nach Kolobrzeg - Wintercamping an der polnischen Ostsee by Birgit StrauchEs passte alles zusammen, viele Klienten in meiner Berliner Praxis waren zur Zeit krank und mussten absagen, das Wetter wurde wärmer, also die Vorschau zeigte Plusgrade an und mein Freund lies mich auch gerne ziehen, wusste er doch, wie wichtig diese Touren für mich waren.

Ich tippte Kolobrzeg (Kolberg) in mein Navi ein, drei einhalb Stunden für die knapp 300 Kilometer von Berlin aus. Da fuhr ich doch am Besten um 3 Uhr früh los, um pünktlich zum Sonnenaufgang dort zu sein. Meine innere Uhr weckte mich gegen zwei früh. Schon witzig, sobald ein Abenteuer in der Luft lag, brauchte ich noch nicht mal mehr einen Wecker. Schnell noch einen Kaffee, die letzten Dinge verpackt, meinen Sohn zum Abschied geknuddelt und los ging es.

Wie ihr seht, waren wir am Meer, noch bevor die ersten Strahlen der Sonne zwischen den Wolken hervorlugten. Arya sauste sofort ans Meer (wir übersahen mal das Hundeverbotsschild, es war ja niemand hier) und ging ihrer Lieblingsbeschäftigung Vögel aufscheuchen nach.

Ich machte Bekanntschaft mit einem echt gefräßigen Geldautomaten, der mir für 400 Zloty auf meinem Konto 106€ abbuchen würde, der offizielle Wechselkurs wäre bei 430 Zloty für 100€. Aber so etwas hatte ich schon geahnt und ich wollte auch nicht warten, ob ich in dieser verschlafenen Jahreszeit, eventuell irgendwo einen offenen Kantor (Wechselstube) finden würde.

Auf unserem Rückweg zum Wagen, der direkt an der kleinen Einkaufsstraße hinter dem Leuchtturm stand, erwachten so einige Läden. Ich denke ab 9.00 Uhr, wenn man beginnen musste, einen Parkschein zu ziehen, würde hier mehr Leben, auch im Winter, zu sehen sein. Auch an der Uferpromenade wurde in einem Lokal schon eifrig geputzt. Ganz im Gegensatz zum wirklich im Winterschlaf liegenden Sarbinowo, 30 Kilometer und eine halbe Stunde Fahrtzeit, weiter östlich gelegen.

Übrigens alle Plätze findest Du auf meiner Karte eingezeichnet und mit Links zu den jeweiligen Berichten!

Sarbinowo im Winter – ein Paradies für Straßenhunde und Katzen

Dies ist sicherlich ein Ort, den ich im Sommer meiden würde. Ferienhäuser ohne Ende, oder noch schlimmer: Ferienplattenbauten! Leider war dies nicht der einzige Ort, sondern an der ganzen Ostseeküste bis nach Hel rüber, ließen diese Unmengen an Ferienappartments, zu mietende Wohnwägen und Bungalows nur vermuten, dass hier im Sommer die Hölle los war. Wenn man mit dem Camper wild Campen oder Freistehen möchte, dann muss man sich hier ins Landesinnere zurückziehen oder zumindest bis Mielno weiterfahren.

 

Aber jetzt im Winter, gefiel es uns hier in Sarbinowo richtig gut hier. Ganz besonders Arya, die gleich von einer Straßenhund-Gang umrundet wurde, von denen uns dann zwei bis ans Meer folgten und Stundenlang mit uns tobten und Lebensfreude pur verschossen.

Ich muss mal kurz etwas über meinen Opa einfügen. Mein Opa hatte im Alter leider mit Parkinson zu kämpfen. Zu der Zeit war er schon in einem Altenheim mit seiner Frau, die ihn durch ihre Alzheimer Erkrankung kaum noch wahr nahm. Einmal borgte ich mir den Opa aus und schob ihn, in seinem Rollstuhl, in den nahe gelegenen Stadtpark. Von dem Spielplatz, wo kleine Kinder vergnügt tobten, lachten und kletterten, wollte er gar nicht mehr weg. So ein Vergnügen bereitete ihm diese „echte“ Lebensfreude. Im Gegensatz zu der etwas „unechten“ Lebensfreude, die im Altenheim erzeugt wurde, um die Insassen bei Laune zu halten. (Sorry, alles notwendig und wichtig, aber…)

Mir geht es heute schon so, dass ich es liebe, Hunden beim Spielen zuzusehen, wie mein Opa kleine Kinder liebte (mich übrigens auch sehr, als ich klein war!). Und Du? Falls Du keine Hunde magst, sondern eher Katzen oder eben Kinder, hihi, dann einfach über die Hunde-Tob-Strandbilder hinweg scrollen.

Bei so einem Strand, ganz Menschenleer, dieser Freiheit und so viel Freude ging mein Herz auf. Und seht mal, wie schön diese hölzernen Wellenbrecher aussehen. Wie das Meer sie über die Jahre zu kleinen Kunstwerken hat werden lassen:

Witzige Hühner!!!

Also mir ist schon klar, dass dieses kurze Erlebnis Dir bei Deiner Reiseplanung nicht weiter hilft, aber ich fand es so skuril, dass ich es kurz erwähnen möchte.

Auf dem Weg nach Mielno kam ich an dieser Hühnerfarm vorbei. Freilaufende Hühner! Ich liebe dieses Federvieh, zumindest, wenn Arya nicht frei läuft, denn hier wird dieser süße Kuschelhund zu einer eiskalten Killerin! Das haben wir letzten Sommer leider erlebt und mussten ein Huhn bei Freunden auf dem Hof notschlachten, bissl traurig war das schon.

Spontan trat ich auf die Bremse, riss das Lenkrad rum und stand vor der Hoftür. Da begannen all diese Hühner, selbst aus der hintersten Ecke des Hofes, wie als ob ich ein Magnet wäre, auf mich zuzuflitzen. Ich war ganz froh um den Maschendrahtzaum zwischen uns, denn bei so einer Menge an Federvieh und dem Tempo, wie sie auf mich zurasten, da kann einem schon mulmig werden. Und dann… dann standen sie alle vor dem Zaun, etwas ratlos, wie mir schien, denn ich entpuppte mich nicht als der, den sie erwartete hatten. Darum machten sie sich auch ganz bald wieder auf den Rückweg, nicht so schnell, aber doch recht zügig, verteilten sie sich wieder über den Hof.

Mielno

Wir fahren nur kurz durch, aber hier führt die Uferstraße direkt am See entlang. Möchte nicht wissen, was hier im Sommer so los ist. Zur Zeit herrscht hier fast gespenstige Leere.

Nur etwas weiter östlich von Mielno wird der Streifen Land ganz eng zwischen See und Meer. Hier warten herrliche Dünen und auch ein paar Stellplätze zum freistehen oder Wildcampen. Keine Verbotsschilder und immer wieder Wege, um in die Dünen zu fahren. Aber dazu im nächsten Bericht!

 

Camping im Winter? Polnische Ostsee? Unterwegs sein mit dem Minicamper? Wildcampen? Was denkst Du darüber? Ich freue mich über einen Kommentar von Dir!

 

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Das coole an dieser Powerstation ist, dass ich hiermit meine 220V- Heizdecke betreiben kann. Auf höchster Stufe immerhin etwas über zwei Stunden. Das reicht locker, um das Bett in kühlen Nächten vorzuwärmen! Oder eben um mein Notebook, Kamera Akkus oder das Handy zu laden.

 

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Ich war ein wenig skeptisch, aber er funktioniert wirklich! Einfach auf den Gaskocher drauf legen. Ich benutze ihn für Graubrot, das braucht zeitlich etwas länger als Toasts, aber das ist daheim im Toster ebenso. Sehr lecker!

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Weitere Berichte von unserem Wintertrip entlang der polnischen Ostseeküste:

Unterwegs im Minicamper (42) – Polnische Ostseeküste im Winter (1/6): Ein gefräßiger Bankomat in Kolberg, Straßenhunde an der Geisterpromenade von Sarbinowo und eine witzige Hühnerschar!

Unterwegs im Minicamper (43) – Polnische Ostseeküste im Winter (2/6): Weißer, weiter Sandstrand in Mielno, 15 Kilometer fast unbebaute Natur zwischen Meer und See, jede Menge Platz in den Dünen zum Freistehen!

Unterwegs im Minicamper (44) – Polnische Ostseeküste im Winter (3/6): Hafen von Darlowo, ein Stellplatz mit Blick in die Weite und wie ich den Abend im Minicamper verbringe!

Unterwegs im Minicamper (45) – Polnische Ostseeküste im Winter (4/6): Slowinski Nationalpark, Fachwerkhäuser in Kluki und ein „eisig-schöner“ Stellplatz für die Nacht in Chalupy.

Unterwegs im Minicamper (46) – Polnische Ostseeküste im Winter (5/6): Wunderschön & echt gruselig. Hunderte Schwäne bevölkern die Danziger Bucht & jede Menge Bunker und Kriegsmaschinen in Hel.

Unterwegs im Minicamper (47) – Polnische Ostseeküste im Winter (6/6): Traumhafter Hundestrand von Jurata, Heimfahrt über die Kaschubische Schweiz & ein einsamer Stellplatz bei Penkun.

 

 

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Februar 12th, 2019

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