Unterwegs im Minicamper (4): Rügentrip Teil 2/3 – Endlich Meer, Wellen und Wind! Neu Mukran, das verlassene Bug, ein Stellplatz mit Weitsicht & ein Wanderung von Putgarten/Kap Arkona nach Vitt.

Rügen Kap Arkona Strand im Minicamper by Birgit Strauch Bewusstseinscoaching & Shiatsu

Rügen und seine vielen Straßen – im Sommer wird es sicher voll hier

bei Neu Mukran mit dem Minicamper by Birgit Strauch Bewusstseinscoaching & ShiatsuAuf Rügen wird gebaut, ohne Ende, so viele Straßen, die sich durch die Natur fressen. Und dann bin ich auch noch ein paar Mal im Kreis gefahren, weil mein Navi die Baustelle nicht kannte, grrrr!  Eine halbe Ewigkeit später bin ich dann endlich am Meer angekommen. Aber auf dem Parkplatz bei Neu Mukran, einfach ein Schotterplatz mit tiefen Schlaglöchern, darf man nur zwei Stunden stehen und somit nicht übernachten. Wäre mir auch zu nahe an der fetten Straße gewesen, aber ich schau mich natürlich schon mal um, wo ich wohl die Nacht verbringen könnte, denn die Sonne geht schon gegen 16.00 Uhr unter. Bonita und ich gehen nun aber erst mal an den Strand. Schön einsam ist es hier! Und der Sturm hat viele Bäume auf den Strand gepustet. Schon krass, was die Naturgewalten so alles anrichten können.

 

Das gesperrte Bug

Sascha, ein ganz lieber Klient von mir, hatte mir mit auf den Weg gegeben, ich solle unbedingt nach Bug, dort sei es so schön. Ja, ist es. Nur die Straße hört schon gleich zu Beginn auf. Scheint privat zu sein. Man kann zu Fuß über den Strand weiter, aber das nutzte mir für heute wenig, denn es nieselt leicht und ich brauchte immer noch einen Stellplatz für die Nacht. Wahrlich nicht ganz leicht, auf Rügen wild zu campen.

 

Gar nicht so leicht, einen Stellplatz für die Nacht zu finden

 

Stellplatz bei Dranske Minicamper by Birgit Strauch Bewusstseinscoaching & ShiatsuIch kann die Rügener total verstehen, dass sie nicht wollen, dass man auf ihren Parkplätzen übernachtet. Im Sommer wären es sicher zu viele Camper, die sich hier breit machen würden. Ich allerdings fragte mich, ob Bonita und ich mit unserem Minicamper in PKW-Größe wirklich jemanden stören würden. Außerdem habe ich mir zur Aufgabe gemacht den Müll, den ich um meinen Stellplatz herum finde, also den von anderen Menschen, einzusammeln. Einmal als Dankbarkeit an die Natur und dann, weil ich wirklich entsetzt bin, wie viel hier mitten auf den Feldern, oder auch in der kommenden Nacht im Naturschutzgebiet der Spyker Bucht einfach so herum lag. Kümmert es denn niemanden? Müssen all die Leute, die hier mal in die Büsche pullern oder so, denn ihr Klopapier und ihre Taschentücher hier liegen lassen? Tut es nicht auch mal ein Blatt? Wieso werfen Raucher ihre Zigarettenkippen aus dem Auto, es macht doch keine Mühe den Aschenbecher zu benutzen. So was macht mich ganz schön traurig, dass es so viele Menschen gibt, die achtlos handeln.

Nach einiger Zeit des Herumfahrens über die einsamen Sträßchen und Felder bei Dranske, habe ich den perfekten Stellplatz gefunden. Ich konnte sogar in weiter Ferne das Meer sehen. Die Baumgruppe neben mir wirkt auf mich wie ein Hügelgrab, zumindest lagen hier Felsstücke herum und die Bäume strömten eine ganz eigene Kraft aus. Ein schöner Ort zu bleiben und gut zu schlafen!

Auf meiner Karte kannst Du ganz genau meine ganzen Stellplätze und Touren verfolgen. Bist Du auch im Minicamper unterwegs, wo übernachtest Du gerne? Bitte teile Deine Erfahrungen in den Kommentaren, ich würde mich riesig freuen. Vielleicht trifft man sich ja mal?

 

Männer in Tarnkleidung – Hasenjagd zum Frühstück

Morgens beim Kaffee hielt plötzlich ein fetter Pickup neben meinem Minicamper. Ich blickte in zwei verdutzte Gesichter von Männern in Tarnkleidung mit Gewehren. Ich glaube ich sah nicht weniger verdutzt aus, denn ich hatte sie durch das leise Rauschen meiner Standheizung nicht kommen hören und plötzlich waren sie neben mir. Vermutlich stand ich auf ihrem Parkplatz. So fuhren sie ein Stück weiter, stiegen aus, wanderten über das Feld und scheuchten ein paar, ich vermute, Hasen auf. Schüsse knallten, aber glücklicherweise verfehlten sie ihr Ziel. Ein interessantes Schauspiel zum Frühstück. Kurz darauf kam einer der beiden noch einmal bei mir vorbei und grüßte diesmal freundlich.

 

Auf dem Weg nach Kap Arkona

Einen weiteren möglichen Stellplatz für den Minicamper, sogar mit Bank, habe ich ein paar Minuten weiter gefunden, auf der Straße Richtung Varnkevitz. Wenn ich die nächste Nacht noch hier in der Gegend bin, dann wäre das eine Möglichkeit.

 

Angekommen in Putgarten verschlug es mir vor lauter Tourismus erst mal die Sprache und irgendwie auch die Lust auf Erkundung der Gegend. Ich wollte doch ans Meer und ein bisschen Natur erleben und weder Shoppen, noch Essen gehen oder mit so einer elektrischen Bimmelbahn fahren. Hilfe – wo war ich bloß hier gelandet. Naja, nach dem ersten Schreckmoment fügte ich mich dem Ganzen, parkte brav mein Auto für 4€ auf dem Parkplatz und schloss mich dem Ausflugsgästestrom an, der Richtung Kap Arkona strömte. Mal wieder war ich froh, dass es Winter war und vermutlich weniger los, als im Sommer. Kap Arkona fand ich dann eigentlich ganz knuffig. Einige der Läden waren wild zusammen geschustert, wie die Lohmühlen Wagenburg in Berlin, was ich sehr sympathisch fand. Den Bunker, den Leuchtturm und das Museum lies ich links liegen, äh in dem Falle rechts (naja, eben so wie man gerade steht) und ging erst auf dem oberen Weg mit Weitblick übers Meer, dann aber am Strand entlang Richtung Vitt. Hier waren schon deutlich weniger Leute unterwegs und ich konnte endlich Bonita von der Leine lassen, yeah!

Vitt, ein altes Fischerdorf, war mir persönlich viel zu aufgehübscht. Oh Mann, es ist schwer mich zu begeistern, ich weiß, dafür habe ich einfach schon zu viel von der Welt gesehen. An den rauhen Charme eines rumänischen Fischerortes, wie Mila 23 oder Sfantu Gheorge kam Vitt einfach nicht ran. Es wirkte zu gepflegt, zu neu, zu sehr Museumslike auf mich. Aber das warme Backfischbrötchen mit Remoulade für ebenfalls 4€ schmeckte Bonita und mir ganz vorzüglich. Und die Kapelle mit der Opferkerzenstätte in Fischform hatte Kraft. Natürlich habe ich zwei Kerzen für Bonita und mich angezündet und vor allem für die Kleene mit ihrer lahmenden Hüfte ein kurzes Gebet gesprochen.

 

 

Fischbrötchen und Opferkerzen in Vitt

Vitt, ein altes Fischerdorf, war mir persönlich viel zu aufgehübscht. Oh Mann, es ist schwer mich zu begeistern, ich weiß, dafür habe ich einfach schon zu viel von der Welt gesehen. An den rauhen Charme eines rumänischen Fischerortes, wie Mila 23 oder Sfantu Gheorge kam Vitt einfach nicht ran. Es wirkte zu gepflegt, zu neu, zu sehr Museumslike auf mich. Aber das warme Backfischbrötchen mit Remoulade für ebenfalls 4€ schmecke Bonita und mir ganz vorzüglich. Und die Kapelle mit der Opferkerzenstätte in Fischform hatte Kraft. Natürlich habe ich zwei Kerzen für Bonita und mich angezündet und vor allem für die Kleene mit ihrer lahmenden Hüfte ein kurzes Gebet gesprochen.

 

Als ich zurück zum Auto kam, wird es dringend Zeit, einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Ich beschloss, mich treiben zu lassen. Und fahre der untergehenden Sonne entgegen. Eine absolut richtige Entscheidung!

 

Warst Du schon mal auf Rügen? Oder bist im Camper unterwegs? Was sind Deine Erlebnisse auf der Insel, wie hat es Dir gefallen. Was ist Dir wichtig beim Riesen? Ich freue mich riesig über Deinen Kommentar!

 

Hier kommst Du zu den anderen Rügen Berichten:

Unterwegs im Minicamper (3): Rügentrip Teil 1/3 – Eine Nacht auf dem Schlachtfeld von Gransee, Glücksgefühle & wir erreichen Altefähr auf Rügen.

Unterwegs im Minicamper (3): Rügentrip Teil 3/3 – Eine traumhafte Nacht in der Spyker Bucht, ein magischer Buchenwald und Weitblick mit Seehunden vom Königsstuhl.

 

Und in Polen waren wir auch:

Unterwegs im Minicamper (7): Wintercamping in Polen – Heuscheuergebirge (2/2) – Wanderung zum Irrgarten von Bledne Skaly im Nebel & Startschwierigkeiten im Schlaubetal (die Batterie ist leer).

 

Hier meine Minicamper Packliste:

Packliste für Minicampertouren: Praktische Tipps und jede Menge Ideen zum Minicamperleben!

 

 

 


  • liebe Birgit & Bonita! Ein toller Reisebericht hat Spaß gemacht zu lesen und Bonitalein auf den Fotos in der tollen Natur zu sehen!!! Ein gesundes fröhliches Neues Jahr mit viel Sonne im Herzen wünscht euch übern Atlantik eure Anita 🙂 Kuhles Auto Felicidades! Froi mi schon auf unsere Tour im Somma hihi ;))

  • Moin Birgit & Bonita! Tolle Berichte, besonders über Rügen. Wir sind erst vor zwei Wochen von Rügen zurück. Besonders interessant finde ich es, wenn die gleichen Bildmotive fotografiert werden, wie Kap Arkona, Kreidefelsen, der Wurzelbaum, Dranske und vieles mehr. Westlich vom Cap Arkona befindet sich der Märchenwald, dort ist ein Parkplatz Schwarbe-Siedlung. Ein guter Stehplatz. Der Wald ist sehr schön zu erkunden, richtig verwunschen und an der Steilküste gibt es immer wieder Stellen ans Meer zu kommen. Dort findet man viele Hühnergötter und manchmal auch Donnerkeile. Normal sind wir mit dem Wohnwagen unterwegs, Baue aber gerade unseren Berlingo um, um mit Luzie, meiner jungen Mischlingshündin unterwegs zu sein um zu wandern und die Natur zu erkunden. Deine Berichte, Ausführungen und Erfahrungen sind sehr hilfreich. Vielen Dank.

    • Lieber Rudolfo, Dein Kommentar macht Laune noch einmal nach Rügen zu fahren und tiefer einzutauchen in diese wundervolle Insel. Ich wünsch Dir gutes Gelingen beim Umbau deines Berlingos. Wenn der Sommer vorbei ist, werde ich meinen Dokker auch noch einmal ganz anders einrichten, vor allem winterfest und mit den Erfahrungen der letzten Touren.Seit zwei Monaten ist der Hund ein anderer, ein fröhlicher, kleiner Quirl aus Spanien namens Arya. Bonita war schon sehr alt und ich bin so glücklich über diese Erinnerungen mit ihr. Ich wünsche Dir ganz viel Freude und wunderschöne Abenteuer mit eurem neuen Gefährt, vielleicht sieht man sich ja mal „on the road“. Alles Liebe für Euch!

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