Russland – Baikalsee – Insel Olchon (5): Berge zum Klettern, ein Altar mit Tierknochen & ein warmer Badesee

Wir erkunden den Westen der Insel. Ich bin erstaunt darüber, wie wenig Dörfer oder Häuser es hier gibt. Mein Sohn liebt die Felsen zum klettern und ist eindeutig immer der erste auf der Bergspitze. Auch sehen wir einen Felsen mit Tierknochen, der als Altar benutzt wird.
Lasse hatte heute morgen schlechte Laune. Er hätte gerne länger geschlafen und einfach mal gechillt. Und ich wollte aber unbedingt den Westen der Insel noch erkunden, bevor wir morgen nach Sewerobaikalsk aufbrechen würden, um von dort zu unserem Abenteuer bei den Ewenken zu gelangen. Hätte ich gewusst, was uns dort noch erwartet, wäre mir vermutlich auch eher nach Chillen gewesen. Aber so war ich voller Tatendrang. Lasses Stimmung besserte sich allerdings schlagartig, als die ersten Berge zum Klettern in Sicht kamen. Hier war er nicht zu halten.
Zum Mittag gab es natürlich wieder Fischsuppe. Habe ich schon erwähnt, dass ich Fischsuppe noch nie so recht mochte? Und nun aß ich sie fast täglich. Lasse war auch nicht wirklich begeistert. Glücklicherweise hatte unser Bus eine Panne und musste die Fahrt etwa eine Stunde unterbrechen. So konnten wir noch ein wenig in den Bergen herumkraxeln und die wunderbare Aussicht genießen.
- Auch heute kommen wir um die Fischsuppe nicht herum.
- So viele Heuschrecken gibt es hier.
- Unser Bus hat eine Panne
- Die Panne war unser Glück. Lasse ist schon wieder fast oben!
- Suchbild, wo ist Lasse?
- Auch ich erklomm der Berg.
- Ohne die Panne
- hätten wir nicht klettern können.
- Ein zweiter Bus bringt ein Ersatzteil.
Kurze Zeit später erreichten wir dann auch den Badesee. Und der war im Vergleich zum Baikalsee so richtig warm. Was für eine Wonne.
Danach konnten wir dann noch einmal klettern, und zwar hinab zu einer kleinen, einsamen Bucht. Aber die Anstrengung des Rückwegs mit nur ein wenig Fischsuppe im Bauch, hatten wir dann schon etwas unterschätzt. Müde saßen wir am Ende des Tages im Bus auf dem Rückweg zu unserer Gastfamilie mit den fünf wilden Schlittenhunden und dem guten Essen.
Siehe auch:
Russland – Baikalsee – Insel Olchon (1): Ankunft in Chuschir bei unseren Schlittenhunden
Russland – Baikalsee – Insel Olchon (2): Schamanenfelsen, wir klettern ohne die Götter zu verärgern!
Russland – Baikalsee – Insel Olchon (3): Inselrundfahrt zum Kap Choboi
Russland – Baikalsee – Insel Olchon (4): Baden, Gassi gehen & ein Schamanentanz
Russland bei den Ewenken (1): Ankunft im Lager & Millionen Mücken!
Russland bei den Ewenken (2): Wölfe und gebratenes Rentiergeweih als Delikatesse
Russland bei den Ewenken (3): Ein Lied, ein eiskaltes Bad und Rentiere in der Küche
Russland bei den Ewenken (4): Ein Badesee, der letzte Ritt und zurück in die Zivilisation
Hallo Birgit,
dein Reisebericht zum Baikalsee hat mich zu Dir geführt, toll, was Du für Reisen unternimmst! Ein Traum!!! Ich reise auch gerne und viel, und werde in 1 Woche zum Baikalsee aufbrechen. Mit der Transsib Bahn soll es nach Irkutsk gehen, von da aus mal sehen. Deine Gastfamilie mit den Schlittenhunden, die auch noch so gut englisch spricht, hat mich seeehr interessiert, ich bin auch großer Hundefan, war schon mal mit Schlittenhunden in Kanada, und habe selbst Retriever. Deshalb würde ich auch gerne bei eben dieser Familie wohnen… könntest Du mir den Kontakt herstellen? (ich reise mit meinem Freund, wir sind also zu zweit) Vielleicht hast Du noch eine gute Idee für uns, wir sind nämlich fast 10 Tage am Baikal, haben aber noch keine konkrete Planung.
Ganz herzliche Grüße von der Nordseeinsel Amrum
Ulrike