Backpacking in Myanmar (3/14) – das Umland von Nyaung Shwe: Radtour an meinem Geburtstag und eine Wanderung mit „U“.
An meinem Geburtstag unternahm ich eine Radtour in die Umgebung. Reisfelder üben auf mich schon immer eine große Anziehung aus. In einem anderen Leben habe ich sicher mal an einem Reisfeld gelebt. Die Menschen hier wohnen so wahnsinnig ursprünglich. Immer wieder halte ich an für kurze Begegnungen, vor allem mit Kindern, die manchmal nach einem Schoolpen fragen.
Ein wenig spektakulärer war einen Tag danach, meine Wanderung mit U, ja er hieß einfach nur U. So, wie der Erbauer der U Bein Brücke U Bein hieß. Er sprach ganz wunderbar englisch und führte mich zu einem Höhlenmönch, Tabakbauern und einem Weingut.
Aber hier erst mal die Radtour:
Für die Wanderung in die hügelige Gegend brachen wir so zeitig auf, so dass uns sogar noch die Bettelmönche auf ihrer morgendlichen Runde entgegen kamen. Mönche sieht man in Myanmar wirklich in großer Zahl überall. Sehr viele Familien geben einen ihrer Söhne in ein Kloster. Manchmal nur für ein Jahr, manchmal aber auch für immer. Auch Waisen kommen oft in Klöstern unter.
Nach einer Weile erreichen wir die Höhle des Mönchen. Ich muss ein wenig schmunzeln, denn es liegt viel Kram herum und ich habe den Eindruck einer Junggesellenbude. Aber im großen und ganzen sehr gemütlich, vor allem geräumig, hier könnte ich auch leben, bloß ich hätte es wirklich schön eingerichtet.
Nach der Höhle erreichen wir eine Tabakplantage. Hier wird der Tabak nicht nur geerntet, sondern auch gleich getrocknet. U scheint mit dem Mönch, wie auch mit der Frau, die hier den Tabak verpackt bekannt zu sein. Dennoch hat diese Wanderung und diese Besuche hier eine ganz andere Qualität, als die Besuche der Lotusfäden- oder Tabakfabrik am Inle Lake, wo täglich ganze Schiffsladungen an Touristen vorbei schauen.
Nach der Tabakplantage besuchen wir ein Weingut. Ich bin sehr erstaunt, ein Weingut hatte ich hier nicht erwartet. Nur leider ist der Wein wirklich hochwertig und auch für mich ein wenig teuer, da ich für eine Kirgistanreise mit meinen Kids im Sommer spare.
Später laufen wir noch durch ein ein Dorf. Ich mag die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen hier, allerdings die Einfachheit wie sie leben ist schon ein wenig sehr einfach, um nicht zu sagen, es herrscht bittere Armut. Bildung ist ein großes Problem in den ländlichen Gegenden und mangelnde Bildung wiederum führt zu mangelnder Gesundheit und wie ich vor allem bei meiner zweiten Burmareise erleben werde auch zur Unterdrückung von Frauen. Dort lerne ich nämlich mein Patenkind und dessen Familie kennen. Aber hier nun ein paar Bilder aus dem Dorf, vielleicht eine Stunde Fußweg entfernt von Nyaung Shwe.
Die Wanderung mit U war eine tolle Erfahrung. Ich bin zwar am liebsten alleine, in der Natur unterwegs, aber ohne U hätte ich nicht all diese schönen Begegnungen haben können. Ich hätte mich gar nicht getraut, die Menschen in ihrem Alltagsgeschäft zu unterbrechen. Aber alle waren interessiert und nahmen sich einen Moment Zeit. Ach U selbst mochte ich. Er war eigentlich Student, musste aber zur Zeit als Fremdenführer arbeiten, um seine Familie zu unterstützen. Wie gerne habe ich ihm ein dickes Trinkgeld für diesen wunderbaren Tag gegeben.
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Buchempfehlungen für Myanmar:
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Ein Jahr später war ich noch einmal in Myanmar, hier der erste Link:
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