Borneo / Sarawak, Backpacking mit Kind (18/21) – Santubong Nationalpark: Das dunstig düstere Permai Rainforest Resort & unser Baumhaus.
Von Sibu aus fahren wir mit einer Fähre, erst den Rajang River hinunter und dann kurz über das offene Meer nach Kuching (55 RM und mein Sohn für 35 RM). Die Fahrt war recht laut durch die Motoren, aber irgendwann ist auch das überstanden. Wie auch schon auf unserer Fahrt in dem fliegenden Sarg (Flying Coffin) auf dem Rajang River nach Kapit, sieht man auch in diesem Teil des Rajang Rivers immer wieder Holzwerke und Holztransporte. Ich hoffe, dass alles, was an Bäumen gefällt wird, auch wieder nachgepflanzt wird. Mich hat das alles sehr traurig gestimmt.
Das Permai Rainforest Resort war ein merkwürdiger Ort. Unser Baumhaus, welches wir von Deutschland aus gebucht hatten, war wirklich wunderbar. Für 100€ / Nacht für uns sicher etwas Besonderes. Alles war sauber und in gutem Zustand, neben einem riesigen Bad, zwei großen Betten und einem Balkon, hatte es auch einen kleinen Bereich mit Schränken, Kühlschrank, Wasserkocher und Anrichte. Über eine lange Treppe erreichte man das Baumhaus, was eigentlich nur auf Baumhöhe war und auf Stelzen stand. Es schwankte ganz minimal, was schon ein wenig spooky war. Aber es gefiel mir. Und dennoch, die Atmosphäre, die Schwingungen, die ich aufnahm, waren im gesamten Resort ein wenig düster. Vielleicht lag es an der Dunstschicht, die um diese Jahreszeit über dem Meer hängt, vielleicht waren es die hohen Bäume, vielleicht auch die Geister des verlassenen Nachbarresorts, denn die Menschen waren hier sehr freundlich und auch das Restaurant sehr gut.
Nun die etwas traurige Geschichte des Naturpools, in dem Lasse eine halbe Ewigkeit verbrachte, weil er schnorchelnderweise die ganzen Fische beobachten konnte. Auch ich fand den Pool klasse, einfach natürlich zwischen den Bäumen. Um so größer war der Schock am nächsten Morgen, als wir zu dem Pool gingen und alle Fische tot an der Oberfläche trieben. Meine Theorie war, dass etwas von dem Pflanzenschutzmittel, was der Gärtner benutzt hatte in das Wasser gekommen war. Lasse standen die Tränen in den Augen. Diesen Moment hätte ich ihm gerne erspart.
Wir waren unter der Woche hier, am Wochenende ist hier mehr Betrieb. Aber so hatten wir den Strand fast für uns alleine. Und hier gab es auch Fische zum schnorcheln.
Am nächsten Tag wird richtig geschnorchelt und gebadet. Leider kommt die Sonne nicht durch die dicke Dunstschicht, was aber für August normal ist.
Vom Resort aus kann man nach einem kurzen Spaziergang (vielleicht 15 Minuten), das wirklich sehenswerte Freiluftmuseum „Sarawak Cultural Village“ erreichen. Hier bekommt man wirklich eine gute Zusammenfassung von den unterschiedlichen Volksgruppen, in welchen Häusern sie leben, wie sie sich kleiden, was sie essen oder was sie für Feste feiern. Vieles wird demonstriert und man kann probieren und staunen. Auch die Vorführung der Tänze im Theater und den Blasrohrjäger, der gezielt Luftballons abschießt ist ein Highlight. Normalerweise besuche ich die Menschen lieber, wie sie wirklich leben, aber das hatten wir ja getan. Leider fällt viel Tradition dem modernen Leben zum Opfer. So wie es hier gezeigt wird leben nur noch die wenigsten Menschen auf Borneo, aber das fand ich nach einem Besuch im Schwarzwaldmuseum auch. Die alten Heukarren zieht heute auch niemand mehr mit dem Pferd. Also wenn ihr in Kuching seid, dann verpasst dieses Museum nicht!
Vielleicht kam rüber, dass ich ein wenig enttäuscht war vom Permai Rainforest Resort. Das lag aber nicht unbedingt am Resort, denn hier waren alle nett und freundlich, das Restaurant gut und das Baumhaus super, vielleicht lag es an diesem Dunst und dem ewigen Schatten unter den hohen Bäumen. Also vielleicht ist es besser, hier in den Wintermonaten Urlaub zu machen.
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