Borneo / Sarawak, Backpacking mit Kind (10/21) – Pa Lungan: Nach einer abenteuerlichen Bootsfahrt erreichen wir das Ende der Welt, das friedliche Dorf Pa Lungan.

Der schnellste Weg nach Pa Lungan ist mit dem Boot. Für etwa 100€ bringen uns Jeremy und Gabriel von der Gem`s Lodge in Pa Umor nach Pa Lungan und werden uns vier Tage später auch wieder abholen. Es ist eine abenteuerliche Fahrt, denn der Fluss hat nicht viel Wasser. Darum sitzt Gabriel vorne und hält nach Hindernissen Ausschau, was in dem undurchsichtigen braunen Schlammwasser des Flusses gar nicht so leicht ist. Jeremy steuert uns mit rasanter Geschwindigkeit an Felsen und umgestürztem Bambus und Bäumen vorbei. Wir scheuchen wilde Wasserbüffel auf und zweimal bleiben wir im Sand stecken und etwa dreimal kentern wir fast. Dazu kann ich nur sagen: ich wollte es nicht anders. Endlich mal ein wenig Abenteuer.
Zur Stärkung noch ein traditionelles Frühstück in der Gem`s Lodge, welches bis auf die kalten Eier echt lecker war.
- Zum Frühstück gab es merkwürdige Dinge, wie Klebereis in Bananenblättern, kalte Eier und Teigbällchen.
- Gabriels und Jeremys Biervorrat für die Fahrt.
- Eine Libelle.
- Und dann geht es los, unter riesigem Bambus hindurch,
- links und rechts Dschungel
- und plötzlich wilde Wasserbüffel, die wir aufscheuchen.
- Angstvoll springen sie an Land
- und suchen in der Uferböschung Schutz.
- Auch der Kerl traute sich nicht ins Wasser, solange wir in Sichtweite waren.
- Herrlicher Bambus,
- viele Wurzeln
- und umgefallenen Baumriesen.
Irgendwann brennt die Sonne ganz schön herunter und Lasse bekommt meinen Hut und ich binde mir sein Halstuch um den Kopf, welches seitdem meinen Rucksack ziert und auf jeder Reise dabei ist. Es ist ein schönes Erlebnis, so nah an der Natur zu sein, ein wenig Wildnis um uns herum zu spüren. Das wirft einen auf das Gottvertrauen zurück, welches ich auf Reisen immer suche. Daheim in der Berliner Großstadt ist man geneigt in Krankenhäuser und soziale Absicherung zu vertrauen. Die Menschen hier müssen auf etwas anderes Vertrauen. Auf ihr Können sicherlich, aber eben auch auf die immerwährende Kraft, die uns alle durchdringt und auch beschützt.
- Obwohl die Bäume so hoch sind, brennt die Sonne herunter.
- Herrlicher Bambus
- und riesige Wurzeln säumen das wilde Ufer.
- Ich habe Lasses Halstuch auf dem Kopf, gegen die krasse Sonne.
- Hier mal wieder ein ruhiger Flussabschnitt
- mit tiefem Wasser.
- Zweimal sind wir stecken geblieben und de Jungs sind ins Wasser gesprungen
- und haben das Boot von der Sandbank weggezerrt.
- Wenigstens gab es keine heftigen Stromschnellen.
Mittlerweile hatte Gabriel vier Bier getrunken, was man ihm allerdings kaum anmerkte. Vielleicht gerade deswegen war er in der Stimmung und brachte uns den ganzen Weg nach Pa Lungan. Es war nicht leicht in der Hitze mit den großen Rucksäcken zu wandern, über eine Stunde waren wir auf jeden Fall unterwegs. Gabriel bot Lasse zwar an, seinen Rucksack zu nehmen, aber er wollte es alleine schaffen. Ich war froh, dass Gabriel mitkam, denn hier hätte ich mich ungerne verlaufen. Obwohl im nachhinein mussten wir feststellen, dass wir die eine wichtige Abzweigung auch ohne Gabriel gefunden hätten. Alleine hätte ich mir keine Gedanken gemacht, aber obwohl ich recht angstfrei bin, auch in Bezug auf Lasse, so hätte ich ihm ungerne zugemutet, mich hier zu verirren.
- Nach dem langen sitzen im Boot, sind wir froh uns wieder bewegen zu können.
- Es ist heiß und schwül, aber Lasse trägt tapfer seinen Rucksack.
- Und die gute Laune ist auch da.
- Jeremy wir hier bleiben und angeln.
- Vielleicht übernachten sie auch in dieser Hütte, die jeder benutzen darf, der hier übernachten muss.
- Wir sind froh über unsere Wanderschuhe, denn der Weg ist schlammig.
- Ich bin so stolz auf Lasse, der seinen Rucksack ganz alleine trägt.
- Vor allem wenn die Sonne scheint ist es richtig heiß.
- Dafür ist die Landschaft schön.
Weniger schön und ganz schön traurig, ist die breite Strasse, die sie in den Dschungel gefräst haben. Bald schon wird Pa Lungan leichter mit dem Auto, als mit dem Boot zu erreichen sein. Alles begann mit dem Bau einer Solarstation in Pa Lungan. Dafür musste die Strasse gebaut werden. Gott sei Dank, können wir nach kurzer Zeit die breite Strasse wieder verlassen und biegen auf den kleinen Pfad nach Pa Lungan ein.
- Trotz der schönen Aussicht wurde der Weg ganz schön lang.
- Hier war er allerdings noch schön,
- dieser Teil dagegen machte einfach nur traurig. Und war auch kein Vergnügen, wenn die Sonne herunter brannte.
- Der Lageplan von Pa Lungan.
- Wir haben es geschafft!!!
- Lasse auf der Brücke ins Dorf!!!
Pa Lungan war vom ersten Moment an ein Ort zum wohl fühlen. Hier herrschte eine gute Energie. Spontan gingen wir auf die Batu Ritung Lodge zu, die auch Gabriel uns empfohlen hatte. Was für ein Glücksgriff. Zur Batu Ritung Lodge gibts hier einen eigenen Artikel, denn das Ehepaar, welches sie führte waren so richtig liebevolle Gasteltern und besonders mit Nabun haben wir eine unvergessliche Dschungelwanderung erlebt.
Als wir in Pa Lungan ankamen spitzte sich das Wetter zu, was für unglaublich schöne Wolkenformationen sorgte und das „wir sind am Ende der Welt“- Gefühl noch stärker werden lies. Wir waren mitten im Dschungel, nicht weit von der indonesischen Grenze nach Kalimantan. Nur langsam kam die Stille wirklich an. Es war so unglaublich ruhig hier. Was sich allerdings jeden Morgen für einen kurzen Augenblick ändern sollte, aber das auch im nächsten Bericht. Nun erst mal die ersten Bilder aus dem Dorf Pa Lungan:
- Links das helle Gebäude ist dir Dorfkirche,
- hier der Teich direkt neben der Batu Ritung Lodge,
- und der Blick direkt auf die Lodge und oben rechts unser Zimmerfenster.
- Noch mal die herrlichen Wolken mit der Kirche.
- Es ist Regenzeit und somit ganz schön matschig.
- Ein kleiner Finken-Schwarm
- Einer der struppigen Gesellen, die in Pa Lungen leben und „heulen“.
- Blick auf den Sportplatz und nein: kein Volleyball Feld, sondern das Netz ist für Sepak Takraw.
- Und Wasserbüffel gab es hier ohne Ende. Die Bewohner mussten ihre Gärten gut vor ihnen schützen.
- Hatte ich vorher auch noch nicht gesehen,
- einen Wasserbüffelkampf.
- Er nimmt es gelassen.
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