Persönliches: Verbundenheit mit Allem was ist. – Was bedeutet das eigentlich?
Heute muss ich nur an dieses Gefühl denken, wie es sich anfühlt, mit Allem verbunden zu sein und ich kann es fast überall erzeugen, selbst im vorweihnachtlichen Einkaufsgetümmel. Wenn ich angebunden bin, dann ist das Glück pur. Darin fühle ich mich sicher und geerdet. In diesem Gefühl, fühlt sich alles richtig an. Ich kann alles annehmen, selbst Leid, Angst oder Schmerzen. Es gibt keine Bewertungen. Es ist ein Gefühl, des einfach im Moment seins, ohne gedanklich mit Zukunft oder Vergangenheit beschäftigt zu sein. Natürlich bin ich in so einem Moment auch mit allen anderen Menschen verbunden und es überschwemmt mich dabei häufig eine Welle des Mitgefühls. Damit umzugehen musste ich erst einmal lernen, vor allem in therapeutischen Sitzungen. Hier legen meine Klienten ihr Herz, ihre Verletzungen und oftmals sehr berührenden Geschichten offen dar. Manchmal könnte ich einfach mitweinen oder bekomme eine Gänsehaut.
Ganz besonders spannend ist auch die Verbundenheit mit dem Feld. Dies war nicht immer so klar und deutlich wie heute. Wenn ich mit dem Feld verbunden bin, dann stehen mir die göttlichen Weisheiten zur Verfügung, dann eröffnet sich mir ein inneres Wissen, wie das Leben funktioniert. Es ist einfach da, manchmal sogar ohne Worte, aber immer verständnisvoll, wertschätzend, aufrüttelnd, gnadenlos ehrlich, ohne Bewertung und voller Humor.
Ein bisschen wie Meditation
Aber nochmal zu dem Verbundenheitsgefühl. Dieses Gefühl ist der Grund meiner vielen Reisen, denn hier, vor allem in der Natur, komme ich am leichtesten hinein. Wenn der Alltag mit all seinen Terminen und Verpflichtungen in den Hintergrund treten kann. Für mich ist es hilfreich zu meditieren, aber nicht nötig im klassischen Sinne mit Hinsetzten und so. Es klappt auch ganz wunderbar beim Laufen.
Wenn das Herz sich öffnet
Seid Ihr schon mal auf einen Berg gestiegen und habt Euch oben an der Spitze überwältigt gefühlt. Oder seid Ihr schon mal, nach einer langen Reise oder Wanderung, endlich ans Meer oder den ruhigen Bergsee gelangt. In diesem euphorischen Gefühl steckt auch ein wenig dieses Verbundenheitsgefühl. Ich kann das ganz deutlich in meiner Herz- oder Solarplexus Gegend spüren. Diese ist dann ganz weit geöffnet und es fließt und fließt und fließt. Ebenso, wenn ich mich meinen Liebsten sehr nahe fühle, bei guten Gesprächen oder auch manchmal beim Liebe machen. Manchmal habe ich es auch in intensiven Momenten mit meinen Kindern oder am Wochenende bei einem Obertonkonzert von Enkh Jargal, einem mongolischen Schamanen, als er mit seiner Stimme den ganzen Raum und die Herzen zum vibrieren brachte. Wenn mein Herz sich öffnet, stellt sich dieses Angebunden-sein-Gefühl ein.
Und es ist das gleiche Gefühl, welches ich habe, wenn ich mich mit dem Universum verbinde und das Göttliche durch mich fließen lasse. (Mir fällt es manchmal schwer, die richtigen Worte zu finden, ohne gleich meine Leser zu verschrecken. Bitte nehmt meine Wortwahl nicht als entscheidendes Kriterium, sondern lest meine Texte mit eurem Herzen!) Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich diese Verbindung spontan erzeugen konnte und vor allem keinen ruhigen Ort mehr dazu brauchte. Natürlich ist es schöner und leichter an einem stillen Platz in der Natur. Aber möglich ist es auch im morgendlichen Berufsverkehr in der Berliner U-Bahn oder in der Warteschlange an der Kasse im Supermarkt. Manchmal gibt es Tage, wenn ich mit mir selbst nicht im Reinen bin, wenn ich nicht in meiner Mitte bin, dann bekomme ich die Verbindung nur wie durch einen Schleier oder eine rauschende Telefonleitung hin. Aber genau diese Momente kann ich mittlerweile einfach als Herausforderung sehen.
Erlebnisse oder Orte, die mir zu spontanen Momenten der Verbundenheit verhalfen
Solche Momente hatte ich rückblickend viele in meinem Leben, auch schon als Kind oder Jugendliche, aber deutlich benennen, was passiert war, das konnte ich am besten auf unserer Reise nach Kirgistan.
Ich war mit meinen beiden Kindern alleine unterwegs. Ich glaube sie waren 7 und 8 Jahre alt. Um so eine Reise mit Kids alleine zu machen, bleibt einem gar nichts anderes übrig als ins Leben zu vertrauen. Wir haben uns treiben lassen, waren mit Rucksäcken unterwegs und ich habe mit meinen rudimentären Russischkenntnissen immer einen Fahrer organisiert, der uns von einem Ort zum nächsten brachte. So auch die vierstündige Fahrt zum Altyn Arashan mit unserem Fahrer Viktor. Sozusagen ging es ans Ende der Welt. Oben in den Bergen gab es nur einen wilden Fluss, eine kleine von einer kirgisischen Familie geführte Pension, die Berge, viele Pferde und absolute Weite. Ich glaube am zweiten Tag haben wir uns drei Pferde ausgeliehen und sind ins Tal, in diese Weite, in dieses Nichts und doch Alles geritten. Mein Sohn saß mit einem kirgisischen Jungen auf dem Pferd und dann sind wir durch einen eiskalten Gebirgsfluss geritten. Dazu muss ich sagen, dass wir alle nicht wirklich reiten können. Klar haben wir schon mal auf einem Pferd gesessen, aber richtig Reiten ist etwas anderes. In Kirgistan reiten aber schon die kleinen Kinder und ich hatte begriffen, dass es nicht nur um die Technik geht, sondern auch um die mentale Verbindung zum Pferd und der Umgebung.
Ich war verbunden, angebunden, mit allem eins und dazu waren auch noch meine Kinder bei mir, also meine wichtigsten Menschen auf dieser Welt. Dazu diese wilde Umgebung, dass meilenweit entfernt sein von der nächsten Stadt, der wilde klare Fluss…und Peng! Da war es, das höchste Glücksgefühl, was man wohl haben kann. Und warum war ich so glücklich? Weil ich mit allem eins war. Weil ich mich verbunden fühlte! Mega! Ein wenig unbeschreiblich. Für Dich würde es vermutlich eine andere Situation sein, die dieses Gefühl hervorrufen kann. Aber ich hoffe Du kannst diesen Moment des Glücks, des Einssein ein wenig nachempfinden.
Heute kann ich dieses Gefühl in leicht abgeschwächter Form auch in Berlin erzeugen. Und das tolle daran ist, wenn ich in diesem Gefühl bin, dann laufen die Dinge rund, dann gebe ich die besten Behandlungen, ich weiß plötzlich Dinge, die ich eigentlich gar nicht wissen kann und fühle ich mich sicher und selbstbewusst, auf dem richtigen Weg und weiß, dass ich alles schaffen kann. Ich übe mich darin, immer öfter angebunden zu sein. Es tut mir und den Menschen um mich herum einfach nur gut.
Hallo Birgit, die Bilder aus Kirgistan sind wunderschön. Bei mir stellt sich ein ähnliches Gefühl an Flüssen und Bächen, am Meer und und im Wald ein, um so mehr wenn es ruhig ist und keine Ablenkungen vorhanden sind, ach ja und beim Fotografieren in der Natur ebenfalls. Liebe Grüße Daniel