Kirgistan, Backpacking mit Kindern (4/11) – Karakol: Coole Kletterwand, der Zoo von Karakol, Holy Trinity Cathedral & bummeln über den Markt.
Die letzte Nacht in unserer Jurte in der Grigorjevskoe Schlucht war ein wenig unheimlich. Es war Vollmond und der Hundepapa, der neben der Jurte angebunden war, bellte die ganze Nacht. Ich hatte nicht herausgefunden, ob es hier Bären gab oder andere gefährliche Tiere. Das erschien mir auch ein bisschen unwahrscheinlich, denn unsere Jurte hatte keine Tür, sondern lies sich nur mit einer dicken Decke, einem Shyrdak, der aus Schafswolle gefilzt war verschließen. Ich freute mich auf Karakol, ein wenig Stadtleben und vor allem mal wieder eine Dusche.
Ich hatte mir aus dem Reiseführer das Turkestan Yurt Camp herausgesucht, vor allem wegen der Kletterwand. Allerdings mussten wir feststellen, als wir dort ankamen, dass wir wieder in einer Jurte schlafen würden. Eigentlich war das Camp sehr schön aufgebaut. Die Sanitären Anlagen gut, wie auf einem deutschen Campingplatz und im Garten mehrere Jurten. Allerdings roch unsere ein wenig streng nach Schafwolle, dafür war sie groß und hätte Platz für viel mehr Leute gehabt und es gab richtige Betten.
Hannah hatte Husten und ein wenig Halsweh, darum entschieden wir uns ganz langsam zu machen. Wir wanderten ein wenig durch die Stadt, die mit ihrem russischen Charme begeisterte oder auch entsetzte. Teilweise gab es wunderschöne Häuschen und dann wieder ganz triste Flecken.
In Karakol gab es einen Zoo. Vielleicht nicht unbedingt sehenswert, aber wenn man mit Kindern unterwegs ist, dann kann man hier schon mal ein paar Stunden zubringen. Allerdings darf man nicht erwarten, dass es den Tieren hier besonders gut geht. Auch der Zoo ist ein wenig russisch–trist. So wie einige Ecken in der Stadt auch.
Außerdem besuchten wir die Holy Trinity Orthodox Cathedral, eine wunderschöne Holzkirche. Davor lernten wir eine ältere Dame kennen, die uns sogar ihre Adresse aufschrieb für einen späteren Briefwechsel. Ich habe ihr auch geschrieben, aber leider keine Antwort erhalten. Dennoch war es eine schöne Begegnung. Sie erinnerte mich ein wenig an meine Lieblingsoma aus Wien.
Auf dem Markt waren wir auch. Natürlich aus Neugierde, aber auch um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Meine Kids haben ein wenig Spielzeug bekommen, was allerdings nicht lange hielt. Mir waren diese ganzen Plastikgegenstände, Made in China, echt ein Dorn im Auge. Vor allem, weil sie keine gute Qualität hatten. Was ich in Kirgistan ein wenig schade fand, dass es keine wirklich gemütlichen Restaurants gab. Die meisten wirkten wie große Kantinen, die einen schnell wieder los werden wollten. Aber gut gegessen haben wir trotzdem. Karakol war schon eine nette Stadt, aber ich sehnte mich jetzt schon wieder nach den einsamen Weite in den Bergen. Als ich die Kids mal eine Stunde alleine im Yurt Camp lassen konnte, bin ich zum CBT und schaffte es, einen Jeep mit Fahrer zu organisieren, der uns hoch zum Altyn Araschan bringen würde.
Hier meine Buchempfehlungen zu Kirgistan:
Kindheit in Kirgisien von Tschingis Aitmatow: Aitmatow hat die Gabe, Bilder im Kopf entstehen zu lassen mit seinen Erzählungen. Eine wunderbare Einstimmung auf die Reise.
Ein Tag länger als ein Leben von Tschingis Aitmatow: hochgradig spannend, regt zum Nachdenken an.
Kirgistan: Zu den Gipfeln von Tien-Schan und Pamir (Trescher-Reihe Reisen) :Wenn Du wirklich Informationen über das Land und die Leute haben möchtest, dann ist dieser Reiseführer ein Muss!
Reise Know-How Landkarte Zentralasien (1:1.700.000) : Usbekistan, Kirgisistan, Turkmenistan und Tadschikistan: Die Reise Know-How Landkarten habe ich fast auf jeder Reise dabei. Besonders in Gegenden, wo es nur wenig Internet gibt.
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Und so ging unser Abenteuer Kirgistan weiter:
Kirgistan mit Kindern (3/11) – Grigorjevskoe Schlucht: Jurten, Adler, Pferde & ein Schaf wird geschlachtet.
Kirgistan mit Kindern (6/11) – Karakol: Der größte Viehmarkt Zentralasiens.
Kirgistan mit Kindern (8/11) Kaji Say / кажы сай: Baden im einsamen Issuk Kul.
Kirgistan mit Kindern (11/11) zurück in Bishkek: Rutschen, Zuckerwatte & Bier mit Strohhalm.
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